Österreich

Keine Einigung im Streit über Landerechte für Emirates

Emirates A340-500 in Wien - Foto: Max Hrusa
Emirates A340-500 in Wien - Foto: Max Hrusa

Die Verhandlungen zwischen der Republik Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten über eine Ausweitung der Landerechte für die Fluglinie Emirates in Österreich, sind heute ergebnislos zu Ende gegangen.

Neue Gespräche seien für Herbst geplant, hieß es aus dem Außenministerium. Bis dahin hat Emirates die Erlaubnis, 13 Flüge pro Woche zwischen Wien und Dubai anzubieten.

Die AUA möchte eine dauerhafte Ausweitung der Flugfrequenzen von Emirates auf dieser Strecke jedenfalls verhindern.

Die österreichische Lufthansa Tochter kritisiert, dass Emirates Teil eines staatlichen Konzerns im Besitz des Emirates Dubai sei.

"Sie ist das Instrument Dubais, um sich auf die Zeit nach dem Öl vorzubereiten. Ziel von Dubai ist es, sich als internationales Wirtschaftszentrum zu positionieren. Die Herrscherfamilie von Dubai – das Land ist bekanntlich keine Demokratie – investiert daher Milliarden in den Ausbau seines Luftfahrt-Drehkreuzes. Emirates ist dabei Bestandteil einer geschlossenen Wertschöpfungskette.
Alle Glieder dieser Kette befinden sich in einer Hand: vom Flughafen, der Luftraumüberwachung, der Zivilluftfahrtbehörde, den Banken und Finanzierungsgesellschaften bis zum Cateringunternehmen und der Airline. Es ist daher auch kein Zufall, dass Scheich Ahmed Saeed Al Maktoum – der CEO von Emirates – gleichzeitig Chef der Luftfahrtbehörde von Dubai (!) ist und weitere wesentliche Funktionen in der Luftfahrt des Emirates Dubai innehat. Er ist der Onkel des aktuellen Emirs von Dubai, Scheich Muhammad bin Rashid Al Maktoum. Eine derartige Verflechtung wäre in Europa undenkbar", erklärte AUA-Sprecher Martin Hehemann.

Und weiter: "Emirates argumentiert, dass ihre zusätzlichen Flüge auf der Strecke Wien-Dubai der österreichischen Volkswirtschaft massiv nutzen würden (Austrian Wings berichtete) – das ist falsch."

Zudem kritisiert Hehemann die Argumentation von Emirates, dass diese nur 6 Destinationen von Wien aus anbiete, die auch über Dubai zu erreichen seien: "Das Argument ist irreführend und verschleiert die Strategie von Emirates: Das Streckennetz von Emirates überschneidet sich in Wirklicheit bereits heute sehr stark mit dem von Austrian Airlines: Auf 32 Strecken – fast ein Drittel von 102 Strecken im Austrian-Liniennetz – fliegen Austrian Airlines in Konkurrenz mit dem verstaatlichen Golfcarrier. Der Wettbewerbs spielt sich eben nicht nur auf den Langstrecken ab, die Austrian Airlines von Wien aus Richtung Osten bedienen, sondern auf zahlreichen weiteren Verbindungen. Zum Beispiel: Von Paris nach Dehli kann man über Wien oder Dubai fliegen, das gleiche gilt für Düsseldorf nach Bangkok."

Die AUA habe nichts gegen fairen Wettbewerb, aber es müsse sichergestellt sein, dass dieser zu gleichen, sprich fairen, Bedingungen stattfinde. Genau das sei aber derzeit nicht der Fall.

(red)