Österreich

AUA wünschte verfrüht einen "guten Rutsch"

Nicht schlecht staunten die Passagiere von Flug OS 336 (Oslo - Wien) am 21. Dezember des heurigen Jahres. Nach der Landung in Schwechat gab es beim Öffnen der linken vorderen Türe plötzlich einen lauten Knall und wenige Sekunden später standen die Reisenden anstatt vor einer Treppe vor einer ausgefahrenen Notrutsche. Kein besonders komfortabler Weg, ein Flugzeug zu verlassen. ;-)

Mit an Bord war auch der österreichische Journalist Ernst Hausleitner, der den Vorfall via Facebook humorvoll kommentierte: "Die AUA wollte uns schon heute einen guten Rutsch wünschen ... Wir haben dann doch den Hinterausgang genommen ..."

Gegenüber Austrian Wings erklärte ein AUA-Sprecher, dass die Notrutsche "irrtümlich" ausgelöst worden sei. Es habe "keinen Anlass, die Rutsche tatsächlich zu verwenden" gegeben.

Technischer Hintergrund

Vor jedem Start sorgen die Flugbegleiter durch betätigen eines Schalters oder Hebels dafür, dass die Notrutschen beim Öffnen der Türe automatisch aufgeblasen werden. In der Fachsprache spricht man hierbei vom "armen der slides" oder "scharfmachen der Notrutschen". Somit ist sichergestellt, dass im Falle einer notfallmäßigen Evakuierung des Flugzeuges keine Zeit verlorengeht.

Nach einer planmäßigen Landung, was glücklicherweise zumeist der Fall ist, müssen die Flugbegleiter jedoch vor dem Öffnen der Türen die Rutschen wieder "entschärfen". In der Fachsprache wird dies auch "disarm slides" genannt.

Trotz genau definierter Handlungsabläufe und Checklisten kann es aber in der Hektik des Alltages vorkommen, dass Flugbegleiter darauf vergessen, den entsprechenden Hebel vor dem Öffnen der Türe umzulegen, sprich die Rutsche zu "entschärfen". Wird dann jedoch die Türe geöffnet, löst die noch "scharfe" Notrutsche automatisch aus, was auch gestern der Fall gewesen sein dürfte.

(red / Foto: Screenshot Facebook)