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Samoa Air berechnet Ticketpreis nach Körpergewicht

Seit Jahren keimt immer wieder die Diskussion auf, Flugpreise gewichtsabhängig zu berechnen. Der Nationalcarrier des Inselstaates Samoa - Samoa Air - macht nun ernst und führt den "Kilopreis" auch auf internationalen Flügen ein.

"Zahlen Sie nur dafür, was Sie wiegen!" wirbt Samoa Air auf der Unternehmens-Homepage und bietet dort auch gleich einen passenden Tarifrechner an. Der Fluggast selbst sei fortan der Chef seines Ticketpreises, so die Airline, die ab sofort nach dem Berechnungsgrundsatz "Körpergewicht plus Gepäck" den Flugpreis kalkuliert.

Vor dem Boarding muss der Kunde samt Reisegepäck also auf die Waage, und je nach gebuchter Strecke bezahlt er sodann zwischen 34 Cent und 1,40 Euro pro Kilo. Samoa Air-Boss Chris Langton betont in diesem Zusammenhang, dass in der Luftfahrt nicht die Sitzplätze, sondern das Gewicht relevant seien und möchte so die Reisenden "in dieser wichtigen Angelegenheit erziehen".

Samoa Air erhofft sich durch diese Maßnahme mehr Kunden. Der Durchschnitts-Amerikaner wiege knapp 90 Kilogramm und führe etwa 20 Kilo Gepäck mit sich. Laut diesem Schema würden die Samoa Air Preise deutlich unter den Tarifen des Mitbewerbs liegen, so das Unternehmen - und natürlich rechne sich dies darüber hinaus auch besonders bei Kindern. Was Samoa selbst betrifft, sollen dort hingegen 86 Prozent der Bewohner übergewichtig sein, wie die World Health Organization (WHO) in einem Bericht von 2011 ausweist. Das Gesundheitsamt von Samoa begrüßt in diesem Zusammenhang das neue Modell der Airline, manche Fluggäste bezeichnen das neue System hingegen abwertend als "Fat Tax" ("Fettleibigkeits-Steuer"). Allerdings: Es habe sich bis dato noch kein Passagier geweigert, auf die Waage zu steigen, betont Langton.

Übrigens: Das Gewichtsmodell gilt bei der Airline auf Inlandsflügen sogar schon seit vergangenem Herbst.

(red Aig / Titelfoto: Samoa Air)