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Segelflugzeug kam Ryanair B737 gefährlich nahe

Im Zuge ihres Landeanflugs auf den Flughafen Frankfurt-Hahn kam es zu einer gefährlichen Annäherung zwischen einer Ryanair-Maschine sowie einem Segelflugzeug.

Wie der "aero Telegraph" berichtet, hat sich dieser ernste Zwischenfall, an dem eine Boeing 737 des irischen Billigcarriers Ryanair beteilgt war, während des Landeanflugs der Passagiermaschine ereignet. So habe der Erste Offizier unmittelbar nach Freigabe seitens des Fluglotsen, von 2.000 auf 1.500 Meter Höhe zu sinken, das Segelflugzeug wahrgenommen, bezieht "aero Telegraph" sich auf einen Bericht der deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).

Beide Maschinen kamen sich "ziemlich nah", hieß es. Laut BFU führte die Ryanair-Besatzung aus, dass sich der Segelflieger nur etwa dreißig Meter unter ihrer B737 befunden haben soll. Militärische Radaraufzeichnungen der deutschen Bundeswehr weisen einen seitlichen Abstand von etwa 185 Metern aus.

Der Segelflieger war ohne Transponder unterwegs und deswegen in diesem Fall weder für die Flugsicherung noch für das TCAS-Kollisionswarnsystem der Ryanair erkennbar. Zudem hätte sich der Segelflugpilot in der betreffenden Höhe gar nicht befinden dürfen. Seine Identität ist aktuell nicht geklärt, laut Ryanair-Besatzung soll es sich bei der Maschine jedenfalls um ein in Deutschland registriertes Segelflugzeug mit orangefarbenen Streifen gehandelt haben.

Die Cockpitcrew der Low Cost Airline - an Bord ihres Flugzeuges befanden sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls 108 Fluggäste und 6 Besatzungsmitglieder - zeigte sich von dem unangenehmen Zwischenfall jedenfalls weitgehend unbeeindruckt und blieb, wie aufgezeichnete Funkgespräche belegen, völlig gelassen: "Nur damit ihr es wisst - wir sind vor etwa zwei Meilen einem Segelflieger begegnet!", teilte sie der Flugverkehrsleitung via Funk mit.

Gegenüber Austrian Wings führte Susanna Conde von Ryanair aus: "Ryanair hat sowohl der IAA (Irish Aviation Authority, Anm. d. Red.) als auch den deutschen Behörden von diesem Vorfall berichtet. Die unkontrollierte Aktivität des Segelfliegers stellt ein Sicherheitsproblem dar, mit dem sich nun die die deutschen Behörden und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) umgehend befassen müssen."

(red Aig / Titelbild, Symbolfoto: Austrian Wings Media Crew)