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Lufthansa steigert operatives Ergebnis dank Einmaleffekten

Bereinigt um Restrukturierungskosten und Einmaleffekte, hat die Lufthansa Group ihr operatives Ergebnis im ersten Halbjahr 2013 um 233 Millionen Euro gesteigert. Zwar ging das berichtete Ergebnis von 235 Millionen Euro im Vorjahr auf 72 Millionen Euro zurück. Allerdings sind im Vorjahresergebnis positive Einmaleffekte aus der Restrukturierung von Austrian Airlines und der Abgeltung der Pensionsverpflichtungen der bmi in Höhe von insgesamt 325 Millionen Euro enthalten. Aufwendungen im Rahmen des Zukunftsprogramms SCORE belasten die Ergebnisentwicklung der vergangenen sechs Monate darüber hinaus ebenfalls einmalig.

Der Konzern hielt den Umsatz mit 14,5 Milliarden Euro nahezu stabil (minus 0,3 Prozent), trotz einer um 5,1 Prozent geringeren Anzahl an Flügen im Passagier- und Frachtgeschäft. Das Konzernergebnis lag aufgrund von positiven Einmaleffekten im Vorjahr, unter anderem aus dem Betriebsübergang des Flugbetriebs von Austrian Airlines auf Tyrolean Airways, um 254 Millionen Euro niedriger, bei minus 204 Millionen Euro.

„Die Neuausrichtung der Lufthansa Group nimmt Fahrt auf“, erklärte Simone Menne, Vorstand Finanzen und Aviation Services der Deutschen Lufthansa AG, anlässlich der Veröffentlichung der Finanzzahlen. „Die Umsetzung der Maßnahmen aus verschiedenen SCORE-Projekten läuft nach Plan und ermöglicht es der Lufthansa Group, wichtige Zukunftsentscheidungen zu treffen. Ohne Einmaleffekte wäre der operative Gewinn des Konzerns höher als im ersten Halbjahr des Vorjahres ausgefallen.“

Der umsatzstärksten Gesellschaft, Lufthansa Passage, gelang eine substanzielle Steigerung ihres operativen Ergebnisses auf minus 91 Millionen Euro (Vorjahr: minus 268 Millionen Euro). Ausschlaggebend war vor allem die optimierte Steuerung der Kapazitäten. Positiv wirkte sich auch der Einsatz größerer und effizienterer Flugzeuge aus. Die Lufthansa Passage beförderte trotz einer geringeren Anzahl an Flügen nahezu genauso viele Gäste wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bei leicht sinkenden Erlösen pro verkauftem Sitzkilometer gingen die Kosten pro Sitzkilometer stärker zurück, was zur Ergebnisverbesserung beitrug.

Hohe Treibstoffkosten und der lange Winter belasteten das Ergebnis der Lufthansa Passage ebenso, wie ein Rückgang der Nachfrage in den Verkehrsgebieten „Asien/ Pazifik“ und „Naher Osten/Afrika“, von denen auch die übrigen Fluggesellschaften der Lufthansa Group betroffen waren.

Die umfangreichen Investitionen in das Produkt an Bord und am Boden wurden von den Kunden gewürdigt: Im Rahmen des „World Airline Award 2013“ verliehen diese der Lufthansa Passage Mitte Juni Top-Platzierungen in den Kategorien „Best First Class Airline Lounge“, „Best Western European Airline“ und „Best Transatlantic Airline“. Simone Menne sagte: „Mit Begeisterung und Engagement verbessern wir das Reiseerlebnis unserer Kunden. Mit Lufthansa wollen wir die erste westliche Fünfsterne-Airline sein.“

Auch das Produktangebot von Germanwings, das im Zuge der Ausweitung des Streckennetzes auf zusätzliche europäische Direktverbindungen abseits der Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München zum 1. Juli qualitativ deutlich aufgewertet wurde, erhält laut Menne schon jetzt positive Resonanz: „Germanwings wird vom Markt äußerst positiv angenommen und wartet bereits mit erfreulichen Ergebnissen auf.“

SWISS steigerte im ersten Halbjahr das operative Ergebnis auf 63 Millionen Euro (Vorjahr: 54 Millionen Euro). Austrian Airlines wies mit minus 35 Millionen Euro ein um 198 Millionen Euro niedrigeres operatives Ergebnis als im Vorjahr aus. Dies war vor allem bedingt durch Einmaleffekte aus dem Betriebsübergang auf Tyrolean Airways. Bereinigt um diese Effekte stieg das Ergebnis um 20 Millionen Euro. Insgesamt wies die Passage Airline Gruppe ein operatives Ergebnis von minus 64 Millionen Euro aus (Vorjahr: 73 Millionen Euro).

Lufthansa Cargo steigerte den operativen Gewinn zum Ende des ersten Halbjahres, unter anderem durch ein flexibleres Kapazitätsmanagement und geringere Abschreibungen, auf 61 Millionen Euro, ein Plus von 13 Millionen Euro. Lufthansa Technik verbesserte den operativen Gewinn deutlich um 73 Millionen Euro auf 219 Millionen Euro. LSG SkyChefs erzielte ein operatives Ergebnis in Höhe von 19 Millionen Euro, nach 22 Millionen Euro in der Vorjahresperiode). Im Geschäftsfeld IT-Services erzielte Lufthansa Systems einen operativen Gewinn in Höhe von fünf Millionen Euro, nach acht Millionen Euro im Vorjahr.

An der Prognose für das Gesamtjahr hält die Lufthansa Group unverändert fest: Der Umsatz des Konzerns für das Jahr 2013 soll über dem Vorjahr liegen, das operative Ergebnis höher sein, als das berichtete Vorjahresergebnis in Höhe von 524 Millionen Euro. Die Umsetzung der SCORE-Maßnahmen soll das Ergebnis nachhaltig stärken.

Das erste Halbjahr 2013 in Zahlen

Insgesamt verringerten sich die betrieblichen Erträge des Konzerns im Berichtszeitraum leicht auf 15,5 Milliarden Euro, ein Minus von 0,2 Prozent. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2013 betrug 14,5 Milliarden Euro, 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verkehrserlöse sanken um 0,6 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Die betrieblichen Aufwendungen haben sich im ersten Halbjahr um 1,1 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro erhöht. Die Treibstoffkosten sanken vor allem mengenbedingt um 90 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro, ein Rückgang von 2,5 Prozent. Darin enthalten ist ein negatives Preissicherungsergebnis in Höhe von 67 Millionen Euro. Die Gebühren lagen aufgrund einer geringeren Anzahl von Flügen um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Die Lufthansa Group erzielte im ersten Halbjahr 2013 ein operatives Ergebnis in Höhe von 72 Millionen Euro. Das operative Ergebnis in der Vorjahresperiode wurde entsprechend der veränderten Bilanzierungsvorschriften aus IAS19 zur Vergleichbarkeit um 255 Millionen Euro angepasst. Das so errechnete Ergebnis für das erste Halbjahr 2012 lag bei 235 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis lag bei minus 204 Millionen Euro, ein Rückgang um 254 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie ging auf minus 0,44 Euro zurück.

Die Lufthansa Group investierte im Berichtszeitraum mit 1,4 Milliarden Euro ebenso viel wie im Vorjahreszeitraum. Davon entfielen 1,2 Milliarden Euro auf die Modernisierung und Instandhaltung der Flotte. Der operative Cashflow betrug 2,3 Milliarden Euro, der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich Nettoinvestitionen) 1,3 Milliarden Euro. Die Höhe der Cashflows stieg damit erheblich gegenüber Vorjahr an. Der Konzern weist für das erste Halbjahr eine Nettokreditverschuldung von 1,2 Milliarden Euro aus. Die Eigenkapitalquote beträgt nach Anwendung neuer Bilanzierungsvorschriften (IAS 19) 17,5 Prozent.

(red / Lufthansa / Titelbild: Boeing 737-500 der Lufthansa, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)