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Computerpanne: United wurde unfreiwilliger Low-Cost-Carrier

Eine Computerpanne machte am Donnerstag den weltgrößten Airline-Konzern, United Continental, kurzzeitig zum nahezu konkurrenzlosen Low-Cost-Carrier.

Einige Stunden lang blieb ein Fehler unentdeckt, der es möglich machte, dass Reisende Tickets zu Schleuderpreisen erwerben konnten. So fielen etwa für Flüge von der US-Ostküste nach Hawaii läppische 10 Dollar an (ca. EUR 7,50). Diese Sensation verbreitete sich entsprechend schnell über soziale Netzwerke im Internet.

 

Am Freitag vermeldete United schließlich via Twitter, dass man auf Grund der "speziellen Umstände" die erworbenen Tickets als gültig erachte. Auch Sprecherin Mary Clark bestätigte per E-Mail: "Wir werden die Tickets anerkennen." Nicht preisgegeben wurde hingegen, wie viele dieser Billig-Flugscheine verkauft wurden. Wie US-amerikanische Medien berichten, soll es sich um ein zirka zweistündiges Zeitfenster gehandelt haben, in welchem derartige Buchungen möglich waren. Anstatt des regulären Flugpreises dürften augenscheinlich nur die Sicherheitsgebühren zur Verrechnung gekommen sein.

 

Diesen Vorteil nutzten manche Kunden gleich für Mehrfachbuchungen. "Es war wie ein Lotteriegewinn", wird ein Texaner, der ebenfalls mehrfach zugeschlagen hatte, von einer Zeitung zitiert. Der Chicagoer Anwalt Robert Stokas, der ebenfalls zum Zeitpunkt der Panne auf der Website der Gesellschaft online war, ging zunächst von einer Promotion-Aktion aus. Dass United die Tickets nun anstandslos anerkenne, freut ihn besonders: "Das kostet sie zwar einiges an Geld, erspart ihnen andererseits allerdings mögliche Klagen und Negativ-Schlagzeilen."

 

Zwar betraf die kuriose EDV-Panne lediglich US-Inlandsflüge, was allerdings auch Hawaii-Verbindungen mit einschließt, die regulär mehrere hundert Dollar kosten.

 

 

 

(red Aig / Titelbild: United Airlines Boeing 787-8 Dreamliner - Foto: Boeing)