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Leipzig/Halle vernetzt sich mit Asien

Der Flughafen Leipzig/Halle will durch eine engere Vernetzung mit wachstumsstarken asiatischen Märkten den Frachtumschlag weiter ausbauen. Das betonte Markus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen Airport Holding und Vorsitzender der Geschäftsführung des Leipzig/Halle Airports, anlässlich seines Asienbesuchs, der ihn nach China und Singapur führte. Im chinesischen Shenzhen traf er mit Vertretern des Partnerflughafens Shenzhen Bao’an International auf der Fachmesse China International Logistics and Transportation Fair (CILF) zusammen. Im Anschluss stand ein Besuch in Singapur auf dem Programm. Ziel war es, auf der dortigen Konferenz Air Cargo & Logistics Asia weitere Kontakte zu knüpfen und für den mitteldeutschen Logistikstandort zu werben.

Die Mitteldeutsche Airport Holding strebt an, asiatische Exportgüter für die Verbrauchermärkte Europas in Zukunft stärker über die Frachtdrehscheibe Leipzig/Halle zu verteilen. Die 24-Stunden-Betriebserlaubnis für Frachtflüge, die günstige geographische Lage mit einer hervorragenden Anbindung an das europäische Straßen- und Schienennetz sowie Flächenkapazitäten zur Ansiedlung und Entwicklung am und rund um den Airport kommen dem Standort zu Gute, heißt es in einer Presseerklärung.

Eine Partnerschaft mit dem südchinesischen Expressdrehkreuz Shenzhen Bao’an International Airport besteht bereits seit 2010. Bei einem Gespräch mit den chinesischen Partnern knüpfte Kopp an deren Besuch in Leipzig/Halle im Juni dieses Jahres an und erörterte weitere Möglichkeiten, die erfolgreiche Kooperation zu vertiefen. „Diese Partnerschaft auf Augenhöhe ist eine ideale Basis, um mit potentiellen Kunden ins Gespräch zu kommen und gemeinsam mit unseren asiatischen Partnern für beide Standorte zu werben. Die Kooperation umfasst nicht nur den gegenseitigen Austausch von Mitarbeitern und Erfahrungen, sondern auch gemeinsame Messeauftritte in Asien und Europa. Als mittelständisches Unternehmen sind wir darauf angewiesen, den wichtigsten strategischen Wachstumsmarkt der Welt gemeinsam mit lokalen Partnern zu bearbeiten. Im Rahmen unserer Partnerschaft können wir als Team gestärkt im Markt auftreten und Projekte voranbringen. Davon profitieren beide Airports und die jeweiligen Logistikregionen nachhaltig“, erklärte Kopp.

Den Auftakt der Asienreise bildete ein gemeinsamer Besuch auf der China International Logistics and Transportation Fair (CILF), die vom 14. bis 16. Oktober in Shenzhen stattfand. Dort präsentierte sich Leipzig/Halle am Stand des Partnerflughafens auf der wichtigsten Logistikmesse in China. Im Anschluss tauschte sich Markus Kopp mit den chinesischen Partnern über den wachsenden Frachtbereich des Shenzhen Bao’an International Airports sowie das dortige Express Handling Center aus. Auch ein Besuch des neuen Passagierterminals, welches noch in diesem Jahr eröffnet werden soll und eine Kapazität für 45 Millionen Passagiere hat, stand auf dem Programm.

Zweite Station war Singapur, eine weitere wirtschaftsstarke Metropolregion in Asien, die aufgrund der geographischen Lage und der hervorragenden Infrastruktur traditionell die wichtigste Drehscheibe globaler Warenströme in Südostasien ist. Auf der dortigen Konferenz Air Cargo & Logistics Asia (16. bis 18. Oktober) führte Kopp Gespräche mit zahlreichen Branchenvertretern und setzte sich für eine weitere Vernetzung des mitteldeutschen Frachtdrehkreuzes ein.

Der Leipzig/Halle Airport ist Deutschlands zweitgrößtes Luftfrachtdrehkreuz, an dem im vergangenen Jahr insgesamt 863.665 Tonnen umgeschlagen wurden. Der Airport verfügt über eine 24-Stunden-Betriebserlaubnis für Frachtflüge sowie eine direkte Anbindung an das transeuropäische Autobahn- und Schienennetz. Das Start- und Landebahnsystem umfasst zwei parallele Runways mit einer Länge von je 3.600 Metern, die auch unter CAT III b-Bedingungen unabhängig voneinander genutzt werden können. Zudem steht am Airport ein modernes Abfertigungsterminal für Großtiere, das Animal Export Center, sowie eine Veterinärgrenzkontrollstelle zur Verfügung.

Seit 2008 betreibt DHL am Standort ihr europäisches Drehkreuz. Der Leipzig/Halle Airport ist seit 2009 zudem Heimatflughafen der AeroLogic, eines Joint Ventures der DHL Express und Lufthansa Cargo. Aktuell werden im Frachtverkehr vom Leipzig/Halle Airport aus rund 60 Ziele in über 30 Ländern auf vier Kontinenten angeflogen.

Im Januar 2013 übernahm die Volga-Dnepr Technics GmbH, ein am Flughafen ansässiges Tochterunternehmen der Volga-Dnepr-Gruppe, einen neu errichteten Hangar als Wartungsbasis. Bereits seit 2007 wird am Leipzig/Halle Airport das einzige europäische Wartungszentrum für Maschinen des Typs Antonow An-124 betrieben, das größte in Serie gebaute Frachtflugzeug der Welt. Seit der Inbetriebnahme steht am Leipzig/Halle Airport ein Hangar zur Verfügung, der Flugzeuge bis zur Größe einer Antonow An-124 oder eines Airbus A380 aufnehmen kann. Der Hangar bietet Volga-Dnepr Technics die Möglichkeit, in modernen Räumlichkeiten wetterunabhängig Wartungsarbeiten an Flugzeugen sowohl russischer als auch westlicher Bauart durchzuführen. An das Gebäude angeschlossen ist ein Vorfeld mit direkter Anbindung an das Start- und Landebahnsystem. Bis zu fünf Maschinen des Typs Antonow An-124 beziehungsweise Boeing 747 finden auf dem Vorfeld Platz.

Die Mitteldeutsche Airport Holding ist die Dachmarke der Mitteldeutschen Flughafen AG, einem Unternehmen der Öffentlichen Hand. Zum Konzern gehören die Tochtergesellschaften Leipzig/Halle Airport, Flughafen Dresden International und PortGround.

Im Jahr 2012 wurden innerhalb des Konzerns rund 4,2 Millionen Fluggäste sowie
864.000 Tonnen Fracht erfasst. Der Konzern beschäftigt direkt mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. An den Standorten der Mitteldeutschen Flughafen AG sind rund 8.800 Menschen in den verschiedenen Unternehmen und Behörden tätig.

Seit 2012 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Mitteldeutschen Airport Holding – für den Leipzig/Halle Airport und der Shanghai Airport Authority – für den Shanghai Pudong International Airport. Das Abkommen beinhaltet die Entwicklung neuer und den Ausbau bestehender Luftfrachtverbindungen, eine gemeinsame Marktbearbeitung und Kundenakquise sowie einen Informations- und Personalaustausch.

Bereits seit Oktober 2010 unterhält die Mitteldeutsche Airport Holding eine Kooperation mit der Shenzhen Airport Group. Die Vereinbarung umfasst ebenfalls eine gezielte Zusammenarbeit auf den Gebieten der Marktbearbeitung und Kundenakquise sowie einen regelmäßigen Informations- und Personalaustausch.

(red / Flughafen Leipzig/Halle / Titelbild: Luftfracht, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)