Österreich

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[U] Betriebsversammlung von Österreichs Fluglotsen Ende Jänner

Behinderungen im europäischen Flugverkehr möglich

Die für Ende Jänner angekündigte Arbeitsniederlegung der Fluglotsen betrifft auch Österreich.

Wie der Sprecher der Gewerkschaft vida, Hansjörg Miethling, erklärte, würden sich die österreichischen Fluglotsen am 30. Jänner im Rahmen von Betriebsversammlungen zwischen 9 und 11 Uhr an der Arbeitsniederlegung beteiligen.

Europas Fluglotsen protestieren damit gegen Pläne der EU, die Flugsicherungen Europas in einer bestimmten Form zu vereinheitlichen. Sie befürchten Job- und Einkommensverluste sowie eine Nivellierung der Sicherheit nach unten.

In Deutschland legen rund 2.000 Fluglotsen bereits am 29. Jänner ihre Arbeit nieder, Austrian Wings berichtete. Und auch in Frankreich droht ein Chaos, da die Fluglotsen von 27. bis 31. Jänner in den Ausstand treten wollen.

Ein Fluglotse schrieb uns zu dem Thema seine private Meinung: "Diese EU-Initiative SES2+ hat die ZERSCHLAGUNG der Flugsicherungen in der gegenwärtigen Form zum Ziel. Es sollen unter dem Mantel ,Privatisierung' und ,Vereinheitlichung' supranationale ,Dienstleister' gebildet werden, die dann mangels Wettbewerb erst Preise diktieren können. Möglich wird das durch ein erzwungenes ,Unbundling of services', was bedeutet, dass Wartung technischer Einrichtungen, Flugberatung, Meteorologie usw. von Drittanbietern überregional anzubieten wären. Weiters sieht diese Initiative vor, den Fluglinien einzuräumen, über Investitionen in die Flugsicherungsinfrastruktur zu entscheiden. Das wäre so, als dürfte der Autofahrer entscheiden, welche Polizeiautos gekauft werden dürfen, und wo die zu stationieren sind."

(red / Titelbild: Tower auf dem Flughafen Wien, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)