Österreich

Niederösterreich "stützt" Flugrettung mit 1,6 Millionen Euro

Gemeinsam zogen am Dienstag im Landhaus in St. Pölten der niederösterreichische Gesundheitslandesrat Maurice Androsch sowie der Geschäftsführer der ÖAMTC Flugrettung, Reinhard Kraxner, eine erste Bilanz aus Anlass des im letzten Jahr abgeschlossenen neuen Vertrages zwischen dem Land Niederösterreich und der ÖAMTC-Flugrettung.

Die Partnerschaft mit der ÖAMTC-Flugrettung funktioniere "bestens". 2014 seien über den Notruf 144 in Niederösterreich insgesamt 939.851 Einsätze der verschiedenen Rettungsorganisationen und spezieller Rettungsdienste wie der Berg-, Höhlen- und Wasserrettung disponiert worden. „Insgesamt investiert das Land Niederösterreich in dieses Gesamtsystem rund 24 Millionen Euro pro Jahr“, hielt Androsch fest.

 

Für das Flächenland Niederösterreich habe die Flugrettung besondere Bedeutung. Durch die topografische Vielfalt Niederösterreichs und das dichte Straßennetz seien die Rettungshubschrauber in vielen Fällen die einzige Möglichkeit, zeitgerecht notärztliche Hilfe zu leisten, meinte Androsch: „Tausende Menschenleben konnten bisher gerettet werden. Jährlich leistet das Land Niederösterreich dafür rund 1,6 Mio. Euro.“

 

Dass jedoch überhaupt derart viele Einsätze ausschließlich mit notärztlicher Unterstützung bewältigt werden können, liegt daran, dass das Sanitätspersonal in Österreich im internationalen Vergleich nur über einen niedrigen Ausbildungsstandard verfügt. In anderen Ländern, etwa Tschechien oder der Schweiz, müssen Notärzte weitaus seltener ausrücken, weil das nichtärztliche Personal über einen höheren Ausbildungsstandard mit entsprechenden Kompetenzen verfügt.

 

Seit der Vertragsunterzeichnung Ende April 2014 hoben die „gelben Engel“ zu 4.164 Einsätzen ab. Davon waren 3.141 Primäreinsätze, bei denen der Notarzt und Flugrettungssanitäter direkt an den Notfallort zur schnellen Hilfe geflogen wurden. Knapp 50 Prozent der Alarmierungen betrugen internistische und neurologische Notfälle. Mittels Taubergung mussten 72 Personen nach Freizeitunfällen zum Teil unter schwierigsten Bedingungen aus unwegsamem Gelände geborgen werden. In Summe standen an die 100 Piloten, Notärzte und Flugretter im Einsatz, die 99.330 Flugminuten oder rund 1.655 Stunden in der Luft waren. "Die im Vorjahr erfolgte Ausschreibung gewährleistet auch für die Zukunft, dass bei Unfällen Menschen so rasch als möglich geholfen werden kann", betont Flugrettung-Geschäftsführer Kraxner dazu.

 

 

 

(red / Titelbild: Christophorus 3, stationiert in Wiener Neustadt, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)