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Passagier kollabiert im Flugzeug - TV-Promi leistet Erste Hilfe

Die Thematik um medizinische Notfälle an Bord von Verkehrsflugzeugen rückt angesichts "prominenter" Beteiligung aktuell wieder in den Fokus der Öffentlichkeit: Die aus dem TV bekannte Teilnehmerin einer deutschen Gesangs-Castingshow versorgte dieser Tage einen kritisch kranken Patienten an Bord eines Fluges aus der Türkei nach Deutschland.

Aline Bachmann wurde einer breiten Mehrheit vor drei Jahren als Teilnehmerin der TV-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" bekannt. Im zivilen Leben ist die Hobbysängerin allerdings ausgebildete Krankenschwester. Diese Qualifikation kam ihr nun auf dem Heimflug vom Urlaub entgegen, als an Bord der Maschine plötzlich nach anwesendem medizinischen Fachpersonal gerufen wurde.

Während Medien berichten, dass ein Passagier wiederbelebt werden musste, scheint der betroffene Reisende allerdings tatsächlich keinen Herzstillstand erlitten zu haben, befand sich jedoch in kritischem Zustand. Die Krankenschwester berichtet: "Er war blau und kaum noch ansprechbar." Sie habe daraufhin Blutdruck und Blutzucker gemessen, Sauerstoff verabreicht und den Patienten situationsgerecht gelagert. Eine mitreisende Freundin, die ebenfalls im Pflegebereich arbeitet, beteiligte sich gleichermaßen an der Notfallversorgung.

Die Besatzung wollte von Bachmann zudem wissen, ob sie eine Notlandung als erforderlich erachte, schildert die Sängerin.

Ein Szenario, das laut "Doc on Board"-CEO Dr. David Gabriel typisch ist: "Ohne, dass man es erwartet, gerät man als Fachkraft plötzlich in die Situation, an Bord eines Flugzeuges Hilfe leisten zu müssen." Dies bedeute einerseits Stress, erfordere andererseits aber klar strukturiertes Handeln - "Und vor allem Teambuilding", ergänzt der erfahrene Pilot und Anästhesist.

Qualitätsfluglinien führen in der Regel umfangreiche Notfallausstattung mit, die es an Bord befindlichen Ärzten oder Pflegepersonal erlaubt, erweiterte medizinische Maßnahmen einzuleiten.

Korrektes Handeln sowie rechtliche Aspekte, etwa die Frage rund um eine Notlandung, werden in den Seminaren von "Doc on Board" am Realschauplatz, nämlich in der Flugzeugkabine selbst, ausgiebig trainiert.

Im Durchschnitt ist pro 10.000 bis 40.000 Passagieren mit einem relevanten medizinischen Zwischenfall in der Zivilluftfahrt zu rechnen. Für Ärzte bedeutet die Statistik, im Laufe von spätestens 12 Urlauben mit Interkontinentalflugreisen zu 95 % mit einem oder mehreren akut behandlungsbedürftigen Patienten konfrontiert worden zu sein.

(red / Titelbild, Symbolfoto: Dr. David Gabriel und Dr. Joachim Huber von "Doc on Board" beim Reanimationstraining im Flugzeug - Foto: Austrian Wings Media Crew)