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Lufthansa-Piloten streiken nun auch am Samstag

Boeing 747-8I von Lufthansa, Symbolbild - Foto: Matthias Laposa / Austrian Wings Media Crew

Die Vereinigung Cockpit (VC) wird die Piloten bei Lufthansa auch für Samstag, den 26.11.2016 in der Zeit von 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr zum Streik aufrufen. Es sind alle Langstreckenverbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen.

„Die heutige Aussage von Herrn Spohr, die Zukunft der Lufthansa stehe durch eine Gehaltsanpassung beim Cockpitpersonal auf dem Spiel, stellt eine völlig überzogene Dramatisierung dar. Gerade in dem Bereich, in dem die angeblich überbezahlten Piloten beschäftigt sind, verdient Lufthansa gutes Geld.“ so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik. „Eine Schlichtung nach mehr als vier Jahren Verhandlungen macht nur dann Sinn, wenn der ernsthafte Wille an einem solchen Kompromiss nicht durch Scheinangebote konterkariert wird.“

„Es erscheint doppelzüngig, der VC vorzuwerfen, sie wolle den Tarifstreit nur eskalieren, wenn Lufthansa gleichzeitig eine hanebüchene Schadensersatzklage von über 60 Millionen Euro konstruiert, die darauf abzielt, die VC zu zerstören.“, so Rechtsanwalt Schumacher weiter.

Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere, Kabinenbesatzungen und Bodenmitarbeiter. Passagiere mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Lufthansa wenden, da nicht alle Flüge bei den Konzerntöchtern bestreikt werden und nur das Unternehmen selbst sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden.

Lufthansa kündigt Sonderflugplan an
In einem Interview im Mitarbeiterportal richtete sich Klaus Froese, CEO Lufthansa Hub Frankfurt und A320-Kapitän, heute an alle Kollegen und die Piloten der Lufthansa: „Durch den immensen aufgebauten Druck werden die Handlungsoptionen zur Lösung des Problems immer weniger statt mehr. Das entspricht nicht dem Wesen der Cockpitarbeit. (...) Ich habe das Gefühl, dass den Streiks kein strukturierter Entscheidungsprozess der VC zugrunde liegt, sondern dass Emotionen die treibende Kraft sind.“

Lufthansa arbeitet daran, das Flugprogramm auf der Kurz- und Mittelstrecke weitestgehend planmäßig durchzuführen. Vereinzelte innerdeutsche und Europaflüge können aufgrund der vorangegangenen Streiktage noch ausfallen. Bis morgen Mittag wird ein Sonderflugplan für die Langstreckenflüge am Samstag erarbeitet. Lufthansa plant trotz des Streiks, einzelne Langstreckenflüge durchzuführen. Auf LH.com und auf der App können Fluggäste prüfen, ob ihr Flug wie geplant stattfindet. Lufthansa bedauert die Unannehmlichkeiten, die dadurch den Fluggästen entstehen und entschuldigt sich dafür. Bisher sind an den drei Streiktagen insgesamt mehr als 315.000 Passagiere von 2.618 Flugausfällen betroffen.

Die Group Airlines Eurowings, Germanwings, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines werden nicht bestreikt. Auch die Piloten der Lufthansa Cargo sind nicht zu diesem Streik aufgerufen worden. Flüge von und nach Deutschland, die von Group Airlines durchgeführt werden, finden planmäßig statt.

Lufthansa bittet alle Kunden, sich vor der Anreise zum Flughafen vorsorglich auf LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren. Außerdem informiert Lufthansa alle Fluggäste, die ihre Kontaktdaten im Kundenprofil hinterlegt haben, per E-Mail oder SMS über etwaige Streichungen. Zudem können sich Kunden in Deutschland unter der kostenfreien Service-Hotline unter 0800 850 60 70 informieren.

(red / VC / Lufthansa)