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Lufthansa-Piloten streiken auch am Freitag

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die Vereinigung Cockpit (VC) führt ihren Arbeitskampf bei Lufthansa fort. Für Freitag, den 25.11.2016 werden in der Zeit von 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr alle Piloten der Kurzstrecken-Flotten zum Streik aufgerufen.

Nachdem durch den bisherigen Streik der komplette Lufthansa Flugbetrieb nahezu zum Erliegen gekommen ist, sind diesmal nur die Kurzstreckenverbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollten, teilte die Vereinigung Cockpit am Mittwochabend mit.

Die VC fordert nach mehr als fünfeinhalb Jahren ohne Vergütungsanpassung eine durchschnittliche jährliche Anpassung der Gehälter um 3,66%. „Das Lufthansa Management zeigt weiterhin keinerlei Bewegung und hat kein verhandlungsfähiges Angebot übermittelt. Der Vorstand lässt nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch die Kunden zunehmend unter dieser kompromisslosen Unternehmenspolitik leiden,“ so Jörg Handwerg, Mitglied des VC-Vorstandes, der am heutigen Abend ab 18:30 Uhr sowie am morgigen Donnerstag ab 10:00 Uhr in der Halle A des Terminal 1 am Frankfurter Flughafen Pressevertretern zur Verfügung steht.

Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere, Kabinenbesatzungen und Bodenmitarbeiter. Passagiere mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Lufthansa wenden, da nicht alle Flüge bei den Konzerntöchtern bestreikt werden und nur das Unternehmen selbst sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden.

"Unverständnis" bei Lufthansa, Sonderflugplan in Arbeit
Lufthansa nimmt erneut mit vollkommenem Unverständnis zur Kenntnis, dass die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit noch während des gerade laufenden Streiks bereits den nächsten Ausstand ankündigt. Der Streikaufruf wurde für kommenden Freitag, den 25. November, in der Zeit von 00:01 bis 23:59 Uhr verkündet. Betroffen sind diesmal die Kurzstreckenflüge ab Deutschland, so die Lufthansa in einer Aussendung als Reaktion auf die Ankündigung der VC, den Streik zu verlängern.

Der dritte Streiktag in Folge trifft erneut zehntausende Geschäftsreisende, Urlauber und Pendler. Lufthansa appelliert daher erneut an die Vereinigung Cockpit, das Schlichtungsangebot anzunehmen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nur dort kann ein Kompromiss gefunden werden.

Am Freitag sollen alle Langstreckenflüge von den Drehkreuzen Frankfurt und München planmäßig durchgeführt werden. Bis morgen Mittag 12.00 Uhr wird ein Sonderflugprogramm für Freitag für die innerdeutschen- und europäischen Kurz- und Mittelstrecken fertiggestellt. Lufthansa bedauert und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, die dadurch den Fluggästen entstehen. Bereits Mittwoch und Donnerstag müssen aufgrund des Streiks rund 1.800 Flüge ausfallen, mehr als 215.000 Passagiere sind betroffen.

Die Group Airlines Eurowings, Germanwings, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines werden nicht bestreikt. Auch die Lufthansa Cargo ist nicht vom Streik betroffen. Flüge von und nach Deutschland, die von Group Airlines durchgeführt werden, werden planmäßig durchgeführt.

Lufthansa bittet alle Kunden, sich vor der Anreise zum Flughafen vorsorglich auf LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren. Außerdem informiert Lufthansa alle Fluggäste, die ihre Kontaktdaten im Kundenprofil hinterlegt haben, per E-Mail oder SMS über etwaige Streichungen. Zudem können sich Kunden in Deutschland unter der kostenfreien Service-Hotline unter 0800 850 60 70 informieren.

(red / Vereinigung Cockpit / Lufthansa)