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Britische Tests zeigen laut Pilotengewerkschaft: Die Gefahr durch Drohnen für den Luftverkehr ist alarmierend

Symbolbild Drohne - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die Vereinigung Cockpit e.V. warnt regelmäßig vor den Gefahren, die von Drohnen für die Luftfahrt ausgehen. Gemeinsam mit dem britischen Verkehrsministerium und dem Militär hat unsere britische Schwestervereinigung BALPA (British Airline Pilots Association) jetzt sehr anschaulich untersucht, welche Schäden eine Drohne verursacht, wenn sie mit einer Cockpitscheibe kollidiert. Das teilt die Pilotenvereinigung Cockpit in einer Aussendung mit. Laut der Pilotengewerkschaft seien die Ergebnisse "alarmieren".

Für diese unabhängige Studie haben die Briten verschiedene Drohnen-Typen mit Cockpit-Scheiben kollidieren lassen.

„Was vorher im Bereich der Spekulation war, ist nun Gewissheit: Die Tests zeigen eindringlich, dass bereits kleine und leichte Drohnen große Schäden an Flugzeugen und Helikoptern anrichten und damit das Leben von Crew und Passagieren gefährden können.“, so Markus Wahl, Sprecher der Vereinigung Cockpit (VC)

Bei Helikoptern können sowohl die Cockpitscheiben als auch die Heckrotoren von einer Drohne schwer beschädigt werden. Besonders gravierend: Eine Drohne kann eine Helikopter-Scheibe sogar dann durchschlagen, wenn der Helikopter in der Luft steht, schreibt die Pilotengewerkschaft in einer zum Thema verschickten Aussendung.

Die Cockpitscheiben von Verkehrsflugzeugen verfügen zwar über eine komplexere und widerstandsfähigere Konstruktion, jedoch können auch sie unter gewissen Umständen bei einem Crash mit einer Drohne zerstört werden, betont man bei der Vereinigung Cockpit.

Der Test demonstriere laut "VC" außerdem, dass Drohnen bei gleicher Geschwindigkeit mehr Schäden anrichten können als Vogelschlag.

„Die Gefahr für Rettungshubschrauber sowie für Flugzeuge bei Start oder Landung mit einer Drohne zu kollidieren, ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen, da die Zahl privater Drohnen rasant zunimmt und vielen privaten Nutzern daraus resultierende Gefahren gar nicht bekannt sind. Die Studie belegt jetzt auch eindrucksvoll, was bei einer solchen Kollision passieren kann“, so Wahl weiter.

Umso wichtiger sei es, dass Drohnen-Besitzer sich an die gesetzlichen Vorgaben halten.

„Die Nutzung von Drohnen darf nicht zu einer Absenkung des Sicherheitsniveaus in der Luftfahrt führen. Eine Kollision mit einer Drohne kann fatale Folgen für Verkehrsflugzeuge und vor allem für Helikopter haben“, so Wahl, abschließend.

Die Vereinigung Cockpit fordert erneut:

  •  Ausweichpflicht für unbemannte Luftfahrtsysteme
  •  Verbesserte Sichtbarkeit für unbemannte Luftfahrtsysteme
  •  Beipackzettel beim Kauf von Drohnen
  •  Betrieb nur in Sichtweite des Piloten
  •  Räumliche Betriebsbeschränkung für Drohnen
  •  Versicherungs- und Markierungspflicht
  •  Information, Bewusstseinsschaffung der breiten Öffentlichkeit, 
    auch durch die Regierung

(red HP / Vereinigung Cockpit)