Österreich

Hubschrauber Weltcup am Flugplatz Spitzerberg

Thomas Morgenstern nimmt mit seinem eigenen R44 am Wettbewerb teil - Foto: Constantin Chryssanthis

Vom 8. bis zum 10 September ist der traditionsreiche Flugplatz Spitzerberg wieder fest in den Händen der Drehflügler.

Der Österreichische Aeroclub / Abteilung Helicopter organisiert - in direkter Zusammenarbeit mit dem Platzeigner Red Bull und dem Flugsportverein Spitzerberg - die 5.Station des 2017 erstmalig stattfindenden Helicopter World Cup der Federation Aeronautique Internationale (FAI).

Die FAI ist der Weltdachverband aller Luftsportarten, gleichzusetzen dem "olympischen Komitee der 3.Dimension". Piloten aus Russland, Deutschland, Großbritannien, Polen, Belgien, Norwegen, Tschechien und Österreich werden in den Bewerben Parallel Slalom und Parallel Fender um Weltcup-Punkte fighten. Beim Parallel Slalom fliegen gleichzeitig 2 Hubschrauber nach KO-System auf 2 ident aufgebauten Slalomparcours. Die Co-Piloten führen dabei einen mit Wasser gefüllten Eimer an einem 5 m langen Seil in einer vorgegebenen Richtung und Reihenfolge durch 6 Tore und setzen den Eimer am Ende auf einen Tisch ab.

Es zählt zwar vorrangig die Zeit, aber Torfehler, Bodenberührungen, falsche Seilführung und Verschütten von Wasser können sehr schnell zum Verlust eines Spitzenplatzes führen!! Auch beim Bewerb Parallel Fender fliegen 2 Hubschrauber gleichzeitig, wobei die Co-Piloten auf den Parallel-Parcours einen Fender (übernommen aus dem Wassersport ) hintereinander in 3 Tonnen versenken müssen. Erschwerend dabei ist, dass die Seile von Tonne zu Tonne von 4 Meter bis auf 8 Meter verlängert werden müssen. Auch hier geht es vor allem um Schnelligkeit und Präzision, eine Superzeit kann aber durch Flugfehler, die durch die Schiedsrichter am Parcour aufgezeigt werden, rasch zu Platzverlusten führen!

Die harten und schnellen Flugmanöver erfolgen in einem Sicherheitsabstand zum Zuschauersektor in Bodennähe bis zu einer Höhe von maximal 10 Metern, für Spannung und Action ist also gesorgt! Präzision, Crew Management, Reaktionsschnelligkeit und exakte Steuerführung sind jene Kriterien, die auch bei realen Flugrettungseinsätzen zum Erfolg führen. Training und Wettkampf für diese Weltcup-Bewerbe sind deshalb eine perfekte Vorbereitung für den Aufstieg zum zukünftigen Einsatzpiloten.

Nach 3 Stationen (England, Russland und Weißrussland) liegen derzeit auf den Plätzen 1 bis 3 russische crews mit 234, 228 bzw. 199 Punkten; den 6. Platz hält die österreichische Spitzencrew Thomas Morgenstern mit seinem Co-Piloten Stefan Seer mit 153 Punkten. Bei der nächsten Station des Weltcups in Deutschland am Flugplatz Arnstadt-Alkersleben /Thüringen in 2 Wochen kann sich das Bild aber wieder zugunsten Österreichs ändern! Um im Weltcup in die finale Einzel - und Nationenwertung zu kommen, muss eine crew bzw. eine Nation an Bewerben in mindestens 3 Weltcup-Stationen teilgenommen haben. Das große Finale findet vom 22. -24. September in Polen am Flugplatz Jastarnia an der Ostseeküste statt. Am Flugplatz Spitzerberg wird die österreichische Nationalmannschaft mit 5 crews an den Start gehen. Ein junges dynamische Team, vielversprechend für die nächsten Jahre, heuer noch im Aufbau begriffen. Unser derzeitiges Spitzenteam Thomas Morgenstern/Stefan Seer rechnet sich jedoch Chancen im Spitzenfeld aus. Der Eintritt zu diesem Flugsportbewerb ist grundsätzlich frei, über eine kleine Spende würden sich aber die Organisatoren sehr freuen, da dieser Sport natürlich sehr kostenaufwendig ist und groß teils von den Piloten selbst finanziert wird!! Die Besucher erwartet auch ein kleines Rahmenprogramm mit Modellflugvorführungen, Kunstflüge der Flying Bulls und dem Besuch eines Bundesheer- und eines ÖAMTC-Hubschraubers. Am Samstagabend gibt es ein Hangarfest und an beiden Bewerbstagen steht von 10.00 Uhr bis 19:00 Uhr ein Hubschrauber für Rundflüge bereit. Besucher, die es genau wissen wollen, können am Flugsimulator ihren 1. Flug absolvieren. Für ausgezeichnete Verpflegung von Jung und Alt sorgt die allseits bekannte und beliebte Wirtin Katarina Mehes vom Restaurant Ikarus am Flugplatz. Der Tower gibt jetzt schon die Freigabe für alle Flugfans: "Cleared to land in Spitzerberg!"

(red / ÖAeC)