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Streiks bei LOT: Chaos, Kündigungen

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Bei der staatlichen polnischen Fluggesellschaft LOT tobt ein Arbeitskampf.

Von der westeuropäischen Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, streiken Piloten und Flugbegleiter des polnischen Flagcarriers LOT - Polish Airlines für bessere Arbeitsbedingungen und eine Ablöse des - aus ihrer Sicht - umstrittenen Vorstandschefs Rafal Milczarski. Denn der Manager hat der "Scheinselbstständigkeit" Tür und Tor geöffnet. Neue Mitarbeiter erhalten demnach keine Festanstellung mehr, sondernso genannte B2B-Beschäftigungsverhältnisse.  Als quasi "Selbstständige" verkaufen Piloten und Flugbegleiter ihre Arbeitskraft an LOT und sind beispielsweise auch selbst für die Leistung ihrer Sozialversicherungsabgaben verantwortlich. Dieses - von einigen Billigfliegern schon länger praktizierte - Modell stößt Arbeitnehmervertretern sauer auf. "Es gibt kein Urlaubsgeld, keine Elternkarenz und keine Absicherung im Krankheitsfall. Auch der Flugsicherheit ist das abträglich, weil die Gefahr besteht, dass kranke Mitarbeiter ihren Dienst antreten, weil sie es sich finanziell nicht leisten können, daheim zu bleiben", kritisiert ein Pilot.

Das Management von LOT reagierte auf die Proteste mit der sprichwörtlichen "eisernen Hand". 67 Mitarbeiter erhielten wegen "Beteiligung an einem illegalen Streik" die fristlose Kündigung.

(red)