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Ju Air stellt Organisation neu auf

Die HB-HOP der Ju Air - Foto: Christian Schöpf

Mitbegründer und CEO Kurt Waldmeier legt die operative Leitung der Ju Air in neue Hände.

Die JU-AIR konzentriert sich künftig auf den Flugbetrieb ihrer drei historischen JU-52 als Kerngeschäft. Der Wartungsbetrieb wird geschlossen; der Unterhalt der Flugzeuge und Motoren wird an die JUNKERS Flugzeugwerke und einen externen Motorenpartner übergeben. Im Laufe der Reorganisation wird Mitbegründer und CEO Kurt Waldmeier die operative Leitung der JU-AIR in neue Hände legen. Waldmeier bleibt jedoch neben Dieter Morszeck Geschäftsführer der Junkers Flugzeugwerke, die künftig für den Unterhalt der Maschinen verantwortlich zeichnen.

Parallel zur Grundüberholung ihrer drei historischen JU-52 unterzieht die Dübendorfer JU-AIR auch ihre Organisation einer kompletten Erneuerung. Die Fluggesellschaft, welche zum Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe (VFL) gehört, wird sich künftig auf den Flugbetrieb als Kerngeschäft konzentrieren. Die neue Organisation wird aus den Bereichen Operation (Piloten und Kabinenpersonal), Ausbildung und Sicherheit, Bodendienste (Passagiere, Einsatzplanung, Handling) und Administration bestehen, teilte JU AIR in einer Aussendung mit.

Der eigene Wartungsbetrieb, der bisher für laufenden Unterhalt, Reparaturen und Überholungen zuständig war, wird aufgelöst. Die technische Betreuung der historischen Flugzeuge wird an die ebenfalls in Dübendorf ansässige JUNKERS Flugzeugwerke AG übergeben, welche auch die bereits laufende Grundüberholung der drei JU-52 verantwortet. Die JUNKERS Flugzeugwerke werden die Ingenieure und Mitarbeitenden des Wartungsbetriebs der JU-AIR in ihre neue Wartungsorganisation übernehmen und so sicherstellen, dass das jahrzehntelange Know-how zu den historischen Flugzeugen erhalten bleibt, wird betont.

Auch die laufende Motorenwartung wird künftig durch die JUNKERS Flugzeugwerke durchgeführt. Für Grundüberholungen werden die Motoren an einen externen Spezialbetrieb übergeben. Dieser wird im Rahmen der Beschaffung der für die JU-AIR neuen Motoren des Herstellers Pratt & Whitney - wir berichteten - bestimmt. Nach wie vor wird die JU-AIR vor allem von Freiwilligen getragen. Rund 100 Freiwillige, zu denen auch die Piloten und Kabinenbesatzungen gehören, werden auch künftig das betriebliche Rückgrat der JU-AIR bilden.

Auch in der operativen Führung der JU-AIR wird sich eine Änderung ergeben. Im Laufe der Reorganisation sucht sich die JU-AIR einen neuen Leiter. Mitbegründer Kurt Waldmeier (69) wird seine operativen Aufgaben als CEO im Zuge der Reorganisation abgeben, steht der JU-AIR aber für strategische Fragen weiter zur Verfügung. Die Verjüngung der Führung der JU-AIR war bereits vor dem tragischen Unfall vom vergangenen 4. August begonnen worden, unterstreicht man bei der JU-AIR. Sie wird nun im Hinblick auf die Wiederaufnahme des Flugbetriebs im Frühling 2021 weitergeführt.

"Nicht nur die Flugzeuge, sondern auch die JU-AIR selbst wird komplett erneuert. Die JU-AIR, die ab 2021 wieder fliegt, wird eine neue JU-AIR sein", sagt Kurt Waldmeier dazu. "Die neue JU-AIR konzentriert sich auf den eigentlichen Flugbetrieb, die Passagiere und die Freiwilligen." Zwar stehe die Reorganisation in keinem Zusammenhang mit dem Absturz der HB-HOT vom vergangenen August, sagt Waldmeier, "aber die Erkenntnisse der noch ausstehenden Unfalluntersuchung durch die SUST werden in die neue Organisation und ihre Reglemente mit einfliessen. Die JU-AIR wird aus dem Unfall weiter lernen."

(red / Ju Air)