International

Neues Flugbenzin statt Flugverbot

Symbolbild Tankwagen - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Forderungen nach einem Ende von Inlandsflügen durch Milliarden-Investitionen in die Bahn erteilen die German Business Aviation Association e.V. (GBAA) und die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) eine entschiedene Absage. Wichtiger seien vielmehr entschlossene Investitionen in eine saubere Luftfahrt.

Lediglich zusätzliche Milliarden in die Bahn zu stecken, genüge nicht, um eine nachhaltige Mobilität zu sichern. Darüber hinaus sollte eine umfangreiche Investitions-Initiative gestartet werden, um zielgerichtet moderne Flugzeuge, saubere Antriebe und Kraftstoffe zu entwickeln sowie die ökologische Optimierung von Flugplätzen voranzutreiben. „Eine funktionierende Bahn ist selbstverständlich Grundvoraussetzung unserer Infrastruktur“, betont der IDRF-Vorsitzende Ralf Schmid, „aber dabei kann man nicht gleichzeitig die Luftfahrt an die Wand fahren.“ In den vergangenen Jahren habe die Branche bereits historisch günstige Emissionswerte erreicht und stehe vor einem weiteren Innovationssprung. Insbesondere die Entwicklung CO2-freien Flugbenzins und energiesparender Techniken seien auf der Agenda ganz oben angesiedelt. „Darüber hinaus bemühen sich die Flugbetriebe, insbesondere jene unterhalb der großen Airlines, um bedarfsgerechte dezentrale Angebote für einen Punkt-zu-Punkt-Verkehr, frei von umweltbelastenden und zeitintensiven Umwegen“, erklärt GBAA-Präsident Peter Gatz, der die Interessen der Geschäftsluftfahrt vertritt. „Außerdem wollen wir den Reisenden just in time, also nach seinen Bedürfnissen, bedienen.“ Eine wahrhaft „grüne“ Politik könne nur in der Stärkung der dezentralen Luftfahrt liegen. Schließlich sei diese auch in Sachen Landschaftsverbrauch die ökologisch sauberste Verkehrsart.

Deshalb begrüßten die Verbände vor kurzem die jüngste Äußerung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der erklärt hatte, Mobilitätsangebote dürften sich nicht nur nach den Ballungszentren ausrichten. „Wir brauchen auch weiterhin“, so der Minister, „in den ländlichen Regionen gut aufgestellte Regionalflughäfen für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse.“ Deshalb prüfe man, ob die Deutsche Flugsicherung auch den Flugverkehr an Regionalflughäfen koordinieren könne. „Dies wäre“, so IDRF-Vorsitzender Ralf Schmid, „ein klares Signal an die Regionalflughäfen, sie finanziell zu entlasten.“

Die German Business Aviation Association e. V. (GBAA) ist die Interessenvertretung der Geschäftsluftfahrt in Deutschland. Die GBAA hat über 80 Mitglieder aus der gesamten Branche und repräsentiert eine Flotte von mehr als 130 Flugzeugen. Die Aufgabe der GBAA ist die Vertretung und Förderung der Interessen der Geschäftsluftfahrt in Deutschland und in Europa.

Die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF e.V.) ist ein im Juli 2005 gegründeter Zusammenschluss von derzeit 74 regionalen Verkehrsflughäfen und Verkehrslandeplätzen und insgesamt 130 Mitgliedern. Als Interessengemeinschaft der Dezentralen Luftfahrt setzt sich die IDRF für die optimale Nutzung der vorhandenen Anlagen und Kapazitäten sowie den bedarfsgerechten Erhalt und Ausbau einer flächendeckenden Luftverkehrsinfrastruktur in Deutschland ein.

(red / GBAA)