Österreich

WK Steiermark: „Austrian" ist mehr als Wien alleine

Q400 der AUA beim Start, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die rasche und einfache Erreichbarkeit ist ein wesentlicher Standortfaktor, gerade in einer international vernetzten Wirtschaft. Umso mehr sorgt die aktuelle Aussage von AUA-Chef Alexis von Hoensbroech, dass er „kurze Flüge nicht besonders gerne hat" für Irritation, so die Wirtschaftskammer Steiermark in einer Aussendung.

'Gerne haben' darf kein Kriterium sein", so WKO Steiermark Direktor Karl-Heinz Dernoscheg, „denn solange Austrian im Wortlaut des Unternehmens steht, kann es nicht nur um die Bundeshauptstadt gehen". Um Österreich konkurrenzfähig zu halten, brauche es, so Dernoscheg, neben dem starken zentralen Standort Wien auch attraktive Zubringer in den Bundesländern. „Da ist aus unserer Sicht die Steiermark als internationales Export- und Forschungsland fix gesetzt".
 
Die Steiermark konnte aktuell die Warenexporte auf einen neuen Rekordwert von 24,7 Milliarden Euro – das ist mit einem Plus von 13,9 Prozent mit Abstand der höchste Zuwachs aller Bundesländer – steigern und ist mit einer Forschungsquote von 4,91 Prozent unter den Top-3-Regionen Europas. „Das geht nur mit einer guten Vernetzung und entsprechender Infrastruktur und da ist der Flugverkehr und damit der Flughafen Graz ein wesentlicher Standortfaktor", so Dernoscheg.
 
Der Flughafen Graz konnte nach dem Rekordjahr 2018 auch in der aktuellen Halbjahresbilanz weiter zulegen und wird aus Sicht der WKO Steiermark durch den Koralmtunnel und damit die Anbindung des Großraums Südösterreich noch wesentlich an Bedeutung gewinnen.
 
„Unter diesem Gesichtspunkt ist eine solche Aussage verwunderlich – wir kämpfen für eine Aufwertung des Grazer Flughafens als Hub für den gesamten Süden und sprechen uns für eine integrierte Lösung für Südösterreich mit Graz als starkem Standort mit Direktanbindungen zu den großen Hubs aus", so Dernoscheg.

Kritiker des Standpunktes der Wirtschaftskammer weisen allerdings darauf hin, dass eine privatwirtschaftlich geführte Fluggesellschaft wie die österreichische Lufthansa-Tochter AUA einerseits nur wirtschaftlich sinnvolle Flüge durchführen könne und andererseits Kurzstreckenflüge, die durch die Bahn ersetzt werden könnten, besonders umweltschädlich seien.

(red / WK Steiermark)