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Refundierungen im "Schneckentempo": Klage gegen AUA-Mutter Lufthansa

Der Kranich sieht sich wegen nicht fristgerechter Ticketrückzahlungen scharfer Kritik von Konsumentenschützern ausgesetzt - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Passagiere warten zum Teil seit Monaten auf ihr Geld, obwohl die Airline gesetzlich zur Rückerstattung innerhalb einer Woche verpflichtet gewesen wäre. Jetzt wird der Kranich deshalb verklagt.

Weil - trotz in schönstem "PR-Sprech" gehaltener Presseaussendungen der Lufthansa, in denen gebetsmühlenartig das Gegenteil beteuert wird - die Ticketerstattung offenbar nur sehr schleppend vorangeht, hat die Verbraucherzentrale Baden Württemberg nun Klage gegen die AUA-Mutter Lufthansa eingebracht. Zuvor hatten die Konsumentenschützer die Lufthansa ermahnt, die Kunden besser über ihre Rechte zu informieren, das Recht auf schnelle Erstattung des Geldes für stornierte flüge nicht zu verschweigen und zudem den Flugpreis innerhalb der gesetzlichen Frist von sieben Tagen zurückzuzahlen.

Lufthansa habe darauf allerdings nicht reagiert, weshalb die Konsumentenschützer nun eine Klage beim Landgericht Köln eingebracht haben. Fast eine Million Tickets seien noch immer nicht rückerstattet worden.

Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale kritisierte die Lufthansa scharf. Er wirft der AUA-Mutter anhand etlicher Fälle wörtlich "gezielte Desinformation vor, indem bevorzugt Umbuchungen angeboten und nicht über die mögliche Rückerstattung informiert" worden seien.

"Verbraucher, die nicht wissen, dass sie einen Anspruch auf die Rückzahlung haben, werden durch die falschen Informationen getäuscht", so der Experte. "Gerade ein Unternehmen, das durch staatliche Mittel massiv unterstützt wird, darf sich nicht so vor seiner Verantwortung und vor seinen gesetzlichen Pflichten drücken."

Lufthansa selbst äußerte sich zu der Klage bislang nicht.

(red)