Österreich

Passagier löste Notrutsche am Boden aus: Prozess

Turkish Airlines entstand durch das Verhalten des Passagiers ein erheblicher finanzieller Schaden, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr musste sich ein 58-Jähriger am Landesgericht Korneuburg verantworten - der Prozess wurde allerdings vertagt.

Zu einer kostengünstigen Haartransplantation wollte ein Türke mit österreichischer Staatsbürgerschaft vom Flughafen Wien aus in seine alte Heimat zurückfliegen. An Bord der Turkish Airlines Maschine saß der Mann in einer der Notausstiegsreihen. Den in seiner Muttersprache erteilten Anweisungen des Bordpersonals dürfte er allerdings dabei keine Beachtung geschenkt haben, denn wie er vor Gericht über den Dolmetscher aussagte, spielte er "aus Langeweile" an einem "roten Hebel" des Notausstiegs. Diese nicht besonders intelligente Aktion führte dazu, dass er den Notausstieg entriegelte und in weiterer Folge die Notrutsche "abschoss".  Die Folge: Der Flug musste gestrichen, die Passagiere in Hotels untergebracht und umgebucht werden.

Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und Turkish Airlines fordert laut Medienberichten eine Million Euro für den entstandenen Schaden.

Weil jedoch Zeugen nicht zum Prozess erschienen waren, musste die Verhandlung vertagt werden.

Übrigens, hätte der Passagier den Hebel zum Öffnen des Notausstiegs erst in der Luft gezogen, wäre rein nichts passiert - dann nämlich wäre die Türe durch den Überdruck im Flugzeuginneren gegen den Rahmen des Rumpfes gepresst worden und geschlossen geblieben. In der Folge hätte sich auch die Notrutsche nicht aufgeblasen.

(red)