Österreich

Austrocontrol präsentiert Bilanz für 2009 und erstes HJ 2010

Letzte Aktualisierung: 24. Juni 2010 / 11:53 Uhr

 

Austrocontrol Vorstandsdirektoren Mag. Zemsky und Dr. Sommerbauer luden zum Pressegespräch - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

 

In einem Pressegespräch präsentierten Dr. Heinz Sommerbauer, Mag. Johann Zemsky und Austrocontrol Pressesprecher Markus Prohanka die Bilanz für das Jahr 2009 und das erste Halbjahr 2010.

2009: Insgesamt 1.102.287 Flugbewegungen
2009: Verkehrsrückgang von -7,7 Prozent
Erstes HJ 2010: leichter Zuwachs von +0,3 Prozent
Für 2010 insgesamt Verkehrszuwachs erwartet

Im europäischen Durchschnitt betrug der Rückgang -6,6 Prozent. Dass das Minus in Österreich über dem Durchschnitt lag, führte Dr. Heinz Sommerbauer vor allen Dingen auf zwei "Sondereffekte" zurück: einerseits habe der österreichische Homecarrier Kapazität abgebaut, andererseits nannte er den Konkurs des slowakischen Billigfliegers SkyEurope.

Bei den An- und Abflugbewegungen gab es ebenfalls auf allen österreichischen Flughäfen deutliche Rückgänge:

Wien: -10 Prozent
Graz: -7,5 Prozent
Innsbruck: -4,5 Prozent
Klagenfurt: -3,9 Prozent
Salzburg: -3,3 Prozent
Linz: -2,5 Prozent

Diese Rückgänge spiegelten sich auch im Bilanzergebnis wider. Trotz des "umfangreichsten Sparprogrammes in der Geschichte der Austrocontrol" konnte die angestrebte "Schwarze Null" nicht erreicht werden.

Das EBT für 2009 betrug -2,1 Millionen Euro.

Für 2010 zeigte man sich bei Austrocontrol optimistisch - im Mai konnte ein Plus von 5,4 Prozent bei den Überflügen verzeichnet werden.

Für das Gesamtjahr rechnet man bei den Überfügen mit einem Plus von "mehreren Prozent", so Mag. Zemsky, "auf jeden Fall aber mit den prognostizierten +1,2 Prozent". Bei den Abflügen geht Zemsky von einem Plus von "zumindest" +1,3 Prozent aus.

Finanziell wird sich diese Prognose laut Dr. Heinz Sommerbauer mit einem positiven Ergebnis  in der Höhe von  8 Mio. Euro auswirken.

Sonderfall Vulkan

Das erste Halbjahr 2010 war durch einen Rückgang von -10,3 Prozent im April gezeichnet, nachdem der Luftraum infolge eines Vulkanausbruches mehrere Tage lang gesperrt werden musste.

Die Luftraumsperre nach dem Ausbruch eines Vulkans auf Island führte zu einem massiven Verkehrseinbruch im April - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

 

Die Vorwürfe der Airlines, dass die Luftraumsperre zu früh erfolgt sei, wies Dr. Heinz Sommerbauer zurück. Die Sperren seien aufgrund der Toleranzwerte der Triebwerkshersteller erfolgt. Sommerbauer sehe "keinen Klagstitel, von niemandem."

Single European Sky

Die Luftraumsperre nach dem Vulkanausbruch auf Island wirkte als Katalysator für das seit Jahren dahinsiechende Projekt "Single European Sky", das einen einheitlichen europäischen Luftraum vorsieht.

Bei der Austrocontrol rechnet man damit, dass jedes europäische Land bis 2012 einem so genannten Functional Airspaceblock, kurz FAB, angehört. Österreich würde gemeinsam mit Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Kroatien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina einen FAB bilden.

Pünktlichkeit

Deutlich verbessert wurde die Pünktlichkeit im vergangenen Jahr - bei den An- und Abflügen konnten die Verspätungen um 47 Prozent reduziert werden, bei den Überflügen um 12 Prozent. Dennoch,so Zemsky, habe man "das Optimium noch nicht erreicht".

Personal

Der chronische Personalmangel bei Austrocontrol wird weiterhin bekämpft. Bis zum Jahr 2012 soll die Anzahl der Fluglotsen im Raum Wien um 20 Prozent aufgestockt werden.

Jährlich werden etwa 600 Bewerber einer strengen Selektion unterzogen, von denen etwa 40 als Trainee die Ausbildung zum Fluglotsen antreten.

Austrocontrol Vorstand: "Bis 2012 werden wir die Zahl der Fluglotsen um 20 Prozent erhöhen" - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

 

Aufgrund des großen Erfolges der Infonight 2009, wird diese am 02. Oktober 2010 wiederholt. So möchte man einerseits die Öffentlichkeit über die Tätigkeit der Austrocontrol und andererseits speziell interessierte Damen und Herren über die Möglichkeit zur Ausbildung zum Flugtlotsen informieren.

Gebühren

Während andere Flugsicherungen in den europäischen Nachbarländern eine Gebührenerhöhung planen, wird Austrcontrol diese konstant halten, so Sommerbauer und Zemsky uniso. Man beoachte auch laufend die Preisgestaltung der anderen europäischen Flugsicherungen. Schließlich müsse man konkurrenzfähig bleiben, um nicht umflogen zu werden.

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(red PR / MK)