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Air Berlin: Piloten kippen Tarifkompromiss

Air Berlin - Foto: Max Hrusa

Der Tarifkompromiss mit den Piloten der Fluglinie Air Berlin ist geplatzt. Die Piloten lehnten nun in einer Urabstimmung die Ende August gefundene Einigung mit großer Mehrheit ab, bestätigte die Fluggesellschaft am Freitag ein der Nachrichtenagentur dpa vorliegendes internes Schreiben der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.

Streiks sollen zunächst ausbleiben, da neue Gespräche mit der Gewerkschaft für Anfang November anberaumt seien.

Kompromiss wieder gekippt

In Streitfällen rund um Tarife kommt es nur sehr selten vor, dass bereits ausgehandelte Kompromisse mit einer späteren Urabstimmung gekippt werden. Die Tarifkommission der Gewerkschaft und das Management der Fluggesellschaft hatten sich zunächst am 31. August 2010 auf einen neuen Manteltarifvertrag geeinigt, der eine schrittweise Angleichung von Arbeitsbedingen der Air Berlin-Piloten an das bessere Niveau der Tochtergesellschaft LTU bis 2013 bringen sollte. Die Gewerkschaft hatte während der monatelangen Verhandlungen mit Streiks gedroht.

Bei der Urabstimmung ssprachen sich nur 8,9 Prozent für den geschlossenen Kompromiss aus, bei der Tochter LTU waren es 14,2 Prozent.

Bei Air Berlin und der 2007 zugekauften LTU sind etwa 1.200 Piloten beschäftigt. Der ursprünglich ausgehandelte Tarifkompromiss regelte unter anderem Dienstplanmodelle, Urlaub und freie Tage. Des weiteren hatten die Parteien sich darauf geeinigt, mit dem Sommerflugplan 2011 die Crew auf besonders weiten Langstreckenflügen durch einen dritten Piloten zu verstärken.

(red / dpa)