Österreich

Austrian Airlines mit operativem Gewinn im 3. Quartal

Die AUA konnte im dritten Quartal 2010 einen operativen Gewinn erwirtschaften - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

Operatives Ergebnis beträgt im 3. Quartal 2010 plus 22,6 Millionen Euro
Operativer Ergebnis in den ersten 9 Monaten 2010 um 73 Prozent auf minus 44,4 Millionen Euro verbessert

 

Die Lufthansa Tochter Austrian Airlines hat im 3. Quartal 2010 ein positives operatives Ergebnis von 22,6 Millionen Euro erzielt.

Die umfangreichen Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens und zur Senkung der Kostenbasis sowie die neue aktive Marktstrategie haben im Jahr 2010 verstärkt zu greifen begonnen. Dies zeigt auch die Entwicklung der Quartalsergebnisse: minus 64,8 Millionen Euro im 1. Quartal, minus 2,3 Millionen Euro im 2. Quartal und plus 22,6 Millionen Euro im 3. Quartal. Kumuliert ergibt sich in den ersten neun Monaten 2010 ein operativer Verlust von 44,4 Millionen Euro (1-9 2009: minus 164,6 Millionen Euro). Damit hat die AUA den operativen Verlust gegenüber dem Vorjahr um 73 Prozent gesenkt. Das EBITDA betrug plus 116,7 Millionen Euro nach minus 51,1 Millionen Euro im Vorjahr. Die operativen Gesamterlöse stiegen in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 1.619,4 Millionen Euro (1-9 2009: 1.583,6 Millionen Euro).

Für das Gesamtjahr 2010 strebt Austrian Airlines an, die Kosten gegenüber dem Vorjahr um rund 250 Millionen Euro zu senken und den Umsatz zu beleben. Ziel ist, einen positiven Cash-Flow (Free Cash-Flow vor Sondereffekten) zu erzielen und den operativen Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich zu senken.

„Wir liegen im Plan, die Sanierungsmaßnahmen greifen. Wir werden unsere Ziele für das Jahr 2010 erreichen. Wir müssen aber sachlich bleiben: Der Sommer ist immer die beste Zeit des Jahres für die Luftfahrt. Für das 4. Quartal, das naturgemäß schwächer ist, rechnen wir mit einem negativen operativen Ergebnis“, so die Austrian Vorstände Peter Malanik und Andreas Bierwirth. „Die Richtung stimmt, aber wir sind noch nicht im Ziel. Wir wollen 2011 ein positives operatives Ergebnis erzielen. Und dafür müssen wir in den nächsten Monaten weiter hart arbeiten.“

Verkehrszahlen: Wachstum mit neuer Markstrategie + 10,3 Prozent

Im Zeitraum Jänner bis September 2010 lag die Passagierzahl mit insgesamt rund 8,4 Millionen um 10,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Auslastung (=Passagierfaktor) stieg um 3,3 Prozentpunkte auf 77,2 Prozent. Das Angebot gemessen an den Angebotenen Sitzkilometern (ASK) sank um 0,2 Prozent, die Nachfrage ist gemessen in Passagierkilometern (RPK) um 4,4 Prozent gestiegen.

Europa + 16,9 Prozent

Im Europageschäft haben Austrian Airlines im Zeitraum Jänner bis September 2010 rund 6,4 Millionen Passagiere befördert. Damit liegen Austrian Airlines 16,9 Prozent über dem Vorjahr. Die Auslastung stieg um 3,9 Prozentpunkte auf 71,7 Prozent. Die ASK stiegen um 9,6 Prozent, die RPK um 15,8 Prozent.

Langstrecke + 5,1 Prozent

Im Interkontinentalgeschäft haben Austrian Airlines im Zeitraum Jänner bis September 2010 1.271.200 Passagiere befördert, das entspricht einer Steigerung um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Auslastung verbesserte sich um 4,8 Prozentpunkte auf 81,6 Prozent. Austrian Airlines haben die ASK um 2,3 Prozent reduziert. Die RPK stiegen um 3,7 Prozent.

Charter weiter rückläufig

Mit ihrer neuen Marktstrategie setzen Austrian Airlines die vorhandenen Kapazitäten verstärkt im Liniengeschäft ein. Dies führt im Jahr 2010 zu einer geplanten Reduktion des Chartergeschäfts. Im Zeitraum Jänner bis September 2010 haben Austrian Airlines im Chartergeschäft 643.800 Passagiere befördert. Das waren 25,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Auslastung sank um 1,8 Prozentpunkte auf 80,2 Prozent. Austrian Airlines haben die ASK um 24,8 Prozent gesenkt. Die RPK gingen um 26,4 Prozent zurück.

Das Sanierungskonzept

Austrian Airlines setzen unter dem Namen „Austrian Next Generation“ ein Konzept um, mit dem das Unternehmen neu ausgerichtet und saniert wird. Dieses Konzept besteht aus drei Säulen:

  1. Die neue, aktive Marktstrategie: Austrian bleibt eine Netzwerkairline, die hohe Qualität anbietet. Wir bieten weiter erstklassigen Service mit einem guten Catering und hohe Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit – Austrian bleibt Austrian. Wir verbessern unser Flugangebot, indem wir auf wichtigen Strecken mit hohem Passagiervolumen die Zahl der Flüge erhöhen und größere Flugzeuge einsetzen und indem wir die Zahl der Anschlussflüge über unser Drehkreuz in Wien erhöhen. Wir produzieren diese Angebot mit niedrigeren Kosten und können daher attraktivere Preise anbieten.
  2. Die kostenseitige Sanierung: Wir erhöhen unsere Wettbewerbsfähigkeit, indem wir die Kosten massiv senken. Wir schaffen neue Prozesse und verschlanken das Unternehmen. Wir senken den Personalstand auf rund 6.000 Vollzeitstellen. Wir reduzieren die Lieferantenpreise. Wir senken die Lohnkosten, indem wir die mit den Betriebsräten vereinbarten Maßnahmen umsetzen und verhandeln über eine Reform der KV-Regelungen, um unsere Produktivität zu erhöhen.
  3. Die Synergien mit der Lufthansa: Wir arbeiten gezielt mit Schwestereinheiten im Lufthansa-Konzern zusammen, um Synergien zu realisieren. So legen wir die Vertriebseinheiten mit Lufthansa zusammen und nutzen die gemeinsamen Sales Tools. Ein ähnliches Konzept setzen wir im Bereich Ground Operations um. Im Einkauf nutzen wir die Marktstärke des Lufthansa-Konzerns und erhöhen unsere Einkaufskraft.

Mitarbeiterstand

Austrian Airlines haben in den ersten neun Monaten 2010 im Durchschnitt 6.396 Mitarbeiter – gemessen in Vollzeitstellen beschäftigt. Zum Stichtag 30. September 2010 waren es 5.905 Vollzeitstellen. Hier sind alle Vollzeitstellen in den vollkonsolidierten Gesellschaften berücksichtigt. Hinzu kommen 225 Vollzeitstellen in Tochtergesellschaften, die zu 100 Prozent im Eigentum von Austrian Airlines stehen, aber nicht mehr vollkonsolidiert werden. Ingesamt sind das 6.130 Vollzeitstellen zum Stichtag 30. September.

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(red / Austrian Airlines)