Österreich

AUA KV-Verhandlungen gescheitert - Proteste geplant

Erstmalige Veröffentlichung: 09. Dezember 2010, 17:25 Uhr; letzte Aktualisierung: 09. Dezember 2010, 18:36 Uhr

Bis hin zum unbefristeten Streik könnten die Proteste der AUA Mitarbeiter nun reichen - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die Gespräche zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite über eine Kollektivvertragserhöhung für die rund 2.500 kaufmännisch-technischen Angestellten der Austrian Airlines Group sind heute von Seiten der Arbeitnehmervertreter  abgebrochen worden.

"Wir waren einer Einigung sehr nahe, es ging nur mehr um eine Summe, die dem Viertel eines Jahreseinkommens von Lufthansachef Wolfgang Mayrhuber entspricht - und das bei 2.500 Beschäftigten", sagte Alfred Junghans gegenüber Medienvertretern.

Seitens der AUA-Führung hieß es, es sei "zu wenig da, um das zu verteilen, was sich die Gewerkschaft wünscht."

Die Belegschaftsvertreter gaben sich kämpferisch: Protestveranstaltungen seien nun "wahrscheinlich".

Sollte es im Rahmen der geplanten Proteste zu Behinderungen im Flugverkehr und zu finanziellen Einbußen für die Airline kommen, sei dies die Schuld des Vorstandes, so Junghans und Karl Proyer von der Gewerkschaft der Privatangestellten uniso.

Seitens der Gewerkschaft wurde mitgeteilt, dass auch Warnstreiks oder gar ein unbefristeter Streik möglich seien, wenngleich AUA-Vorstand Peter Malanik nicht an einen Streik glaube.

AUA Sprecher Martin Hehemann gegenüber Austrian Wings: "Wir denken, dass sich die Arbeitnehmervertreter ihrer Verantwortung dem Unternehmen gegenüber bewusst sind. Der Vorstand ist jedenfalls weiter verhandlungsbereit und hofft, dass die Arbeitnehmervertreter an den Verhandlungstisch zurückkehren."

Ein Streik, so Hehemann, hätte jedenfalls "unabsehbare Folgen für unser Unternehmen."

Der Vorstand sei zudem "überrascht" vom Abbruch der Verhandlungen gewesen, da er bereits das dritte Angebot vorgelegt hätte.

Demnach hätten Mitarbeiter mit einem monatlichen Gehalt von bis zu 2.000 Euro brutto eine Gehaltserhöhung von 35 Euro und jene mit einem Gehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto 30 Euro mehr im Monat erhalten.

Alle Mitarbeiter, die mehr als 2.500 Euro brutto im Monat verdienen, hätten eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro erhalten.

Darüber hinaus habe die AUA auch noch das Modell einer Gewinnbeteiligung angeboten. Hehemann: "Darüber wurde dann nicht einmal mehr verhandelt, weil die Verhandlungen vorher von Gewerkschaftsseite abgebrochen worden sind."

Die Kosten für die AUA wären bei ihrem Angebot bei rund 1 Million Euro gelegen, während sich die Forderungen der Belegschaftsvertretern auf insgsamt 2 Millionen Euro belaufen würden.

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(red)