Österreich

Rechnungshof-Endbericht zum Skylink liegt vor

Skylink Baustelle - Foto: U. Lehner
Rechnungshof-Bericht bringt nun etwas mehr Transparenz in das Skylink-Debakel - Foto: U. Lehner

Im Endbericht des Rechnungshofes zur Kostenlawine rund um den Bau des neuen Flughafenterminals Skylink wird unter anderem kritisiert, dass der Vorstand den Aufsichtsrat über die katastrophale Finanzsituation im Unklaren gelassen hatte.

Nicht nur finanzielle, auch terminliche Aspekte seien unzureichend erkannt worden. Es sei nicht nur gegen das Bundesvergabegesetz, sondern sogar gegen eigene, unternehmensinterne Richtlinien verstoßen worden.

Aufsichtsrat nicht konkret informiert

Die Experten des Rechnungshofes kritisieren weiters, dass der Aufsichtsrat seitens des Vorstandes nicht ordnungsgemäß und ausführlich informiert worden sei, obwohl bereits im Jahr 2007 abzusehen war, dass mit dem veranschlagten Budget nicht mehr das Auslangen gefunden werden kann. Die Kosten für das neue Terminal sind innerhalb von sieben Jahren bis Ende 2009 auf mehr als das Doppelte in die Höhe geschnellt. Per März 2010 spricht der Rechnungshof nun von einer Summe in Höhe von 952,4 Millionen Euro. Flughafenvorstandsmitglied Ernest Gabmann, dem zwischenzeitlich die Verantwortung über das Skylink-Projekt entzogen wurde, sprach kürzlich von "Maximalkosten in Höhe von 830 Millionen Euro" (siehe Videobeitrag vom 19. Jänner 2011). Diese Differenz sei in diversen "Schnittstellenprojekten" zu sehen - das sind Ausgaben, die der Flughafen nicht unmittelbar dem Skylink-Projekt zurechnet. Der Rechnungshof hingegen sieht allerdings "keine plausiblen Gründe für die Herauslösung der Schnittstellenprojekte", wie er im Endbericht ausführte.

Flughafen Wien will Bericht "sehr ernst nehmen"

Der Flughafen Wien teilte in einer Aussendung mit, man nehme den Bericht des Rechnungshofes "sehr ernst".

Die Eröffnung des Skylink-Terminals soll Mitte 2012 erfolgen (Austrian Wings berichtete).

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(red Aig)