Österreich

Hochverschuldeter VIE darf Immobilien nicht verkaufen

Foto: Austrian Wings Media Crew

Der hochverschuldete Flughafen Wien wollte sich offenbar von Immobilien im Wert von 450 Millionen Euro trennen. Entsprechende Geheimverhandlungen gab es bereits. Allerdings scheiterte der Verkauf schlussendlich an der "geltenden Rechtslage", wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner heute erscheinenden Ausgabe berichtet.

Demnach habe die Flughafen Wien AG derzeit Verbindlichkeiten von rund 800 Millionen Euro in ihren Büchern stehen, nicht zuletzt aufgrund des Debakels rund um den Skylink, der im Sommer dieses Jahres mit mehrjähriger Verspätung endlich in Betrieb gehen soll. Da käme frisches Geld gerade recht, zumal auch der geplante Bau einer dritten Piste mit mehreren hundert Millionen Euro zu Buche schlagen würde.

So wollte laut "profil" Klaus Umek, Gründer und Manager des in London ansässigen Investmentfonds Petrus Advisers "11.000 Parkplätze und circa 83.900 Quadratmeter Bürofläche aus dem Besitz des Flughafens erwerben". Dafür "offerieren wir Ihnen einen Kaufpreis von 450 Millionen Euro", zitiert das Blatt aus entsprechenden Unterlagen.

Doch aus dem Deal wurde nichts, wie Flughafenvorstand Günther Ofner gegenüber "profil" erklärte: "Wir haben das Angebot eingehend geprüft. Die Rechtslage erlaubt es uns aber nicht, diese Immobilien zu verkaufen."

Der Grund dafür liege in den "Feinheiten des österreichischen Luftfahrtgesetzes", schreibt "profil" weiter.

Darin sei nämlich geregelt, dass "auf Grundstücken, die als Zivilflugplatz gewidmet sind, einzig der Flugplatzhalter" als Eigentümer auftreten dürfe. Und das ist in diesem Fall eben ausschließlich die Flughafen Wien AG selbst.

Allerdings verfügt diese auch noch über direkt an den VIE angrenzende Flächen, die im juristischen Sinn nicht als Zivilflugplatz gewidmet sind und folglich auch an externe Investoren verkauft werden können.

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(red)