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Lufthansa-Streik vorerst beendet; Gewerkschaft zufrieden

Lufthansa Kabinenpersonal - Foto: Lufthansa
Ein Lächeln für die Passagiere: Die Lufthansa-Flugbegleiter nehmen ihre Arbeit wieder auf, vom "Normalbetrieb" ist jedoch noch keine Rede - Foto: Lufthansa

Der Lufthansa Flugbegleiter-Streik am Frankfurter Flughafen ist seit 13 Uhr "planmäßig" beendet. Nur: Nichts deutet auf ein Einlenken des Konzerns hinsichtlich der gewerkschaftlichen Forderungen hin. Diese zeigt sich mit dem Ausstand indes zufrieden, die Streikbeteiligung sei sehr hoch gewesen.

Die Gewerkschaft Ufo fährt nun mit dem Drohszenario eines unbefristeten Arbeitskampfs auf. Vorerst wolle man aber wieder zum normalen Dienstbetrieb zurückkehren, so ein Sprecher: "Die Flugbegleiter gehen jetzt zur Crew-Planung und werden dort für die Maschinen eingeplant."

Während des achtstündigen Streiks war ein Großteil der Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt ausgefallen. Es ist noch nicht absehbar, wann sich die Lage normalisiert haben wird. Bei Lufthansa will man aber von einem Ausnahmezustand nichts wissen: "Von chaotischen Zuständen kann keine Rede sein", so eine Sprecherin gegenüber Medien. Vorsorglich hatte das Unternehmen im Streikzeitraum die Flugplanung um ein Viertel reduziert; viele regionale Verbindungen, die ebenso per Bahn bedient werden, wurden gestrichen.

Nun appelliert Lufthansa-Sprecher Klaus Walther an die Gewerkschaft, rasch an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Gegenüber dem deutschen Nachrichtensender n-tv führte er aus: "Wir haben ein gutes Angebot vorgelegt. Wir haben Top-Flugbegleiter, die sind besser als die Flugbegleiter anderer Airlines, deshalb verdienen sie auch mehr. Wir haben 3,5 Prozent mehr Gehalt angeboten. Wir haben auch angeboten, auf das Thema Leiharbeit zu verzichten. Wir haben auch angeboten, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Wir denken, das ist eine gute Basis, zu verhandeln."

Die Gewerkschaft kämpft um eine Lohnerhöhung und gegen Stellenauslagerung. Das Lufthansa-Management sieht hingegen eine massive Konkurrenz von Low-Cost-Airlines einerseits sowie Luxus-Fluglinien (etwa aus der Golfregion) andererseits, wodurch Einschnitte nötig seien.

Bei Ufo zeigt man sich weiterhin kämpferisch und will die Streikmaßnahmen nötigenfalls ausdehnen - auch bundesweit und unbefristet.

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(red Aig)