Österreich

Vor 90 Jahren trat Österreich in den internationalen Luftverkehr ein

"Am 14. Mai 1923 flog ein Junkers F 13 Passagierflugzeug von München nach Wien, wo es stürmisch empfangen wurde, denn dieser Augenblick markierte den Eintritt Österreichs in den internationalen Zivilluftverkehr", schildert der Historiker und Buchautor Dr. Robert Krickl.

Fortan sollte diese Maschine, die unter dem Kennzeichen A-2 zugelassen wurde, der Österreichischen Luftverkehrs AG (ÖLAG) dienen.

"Mit diesem Thema habe ich mich aufgrund meiner Untersuchungen über die ersten Jahren der Zivilfliegerei in der Republik Österreich und besonders aufgrund der biographischen Bearbeitung des Piloten Arpad Pindter, der häufig dieses Flugzeug steuerte, intensiv auseinandergesetzt."

An jenem denkwürdigen Tag landete das Flugzeug um 12:00 Uhr auf dem Flugfeld der ÖLAG (Vorgängerin der AUA) im Überschwemmungsgebiet in Wien Jedlesee, wo man heute bei Donauinsel und Neuer Donau Flieger nur weit oben am Himmel vorbeiziehen sieht. Österreichs Tor zur Welt war damals kein hypermoderner Terminal sondern einfache Bretterhütten an einer sumpfigen Wiese ... Eine Stunde später startete die Maschine vor einer Schar ihr begeistert nachlaufenden Kindern und die Zeitungen titelten voll Stolz "Eröffnung der Flugpostlinie Wien-München".

Knapp ein Jahrhundert später sollte an diese Tat erinnert werden: "Wir haben ein detailgetreues, ferngesteuertes 1:12 Elektro-Modell jenes Flugzeugs angefertigt. Es soll fortan in Ausstellungen und Flugvorführungen österreichische Luftfahrtgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes begreif- und erlebbar machen", so Krickl weiter.

Schließlich kam Bewegung in die Sache und die Maschine setzte zu kleinen Flügen an. Das Besondere daran: Auf die Minute genau 90 Jahre nach dem Original wurden dabei in Reverenz ein paar Postbelege befördert. Die mit allen Informationen bedruckten Kuverts erhielten einen eigens angefertigten Sonderstempel und wurden auf dem Postamt in Floridsdorf aufgegeben, also dort, wo sich einst das Flugfeld befand. Die Resultate können Interessierte hier einsehen.

(red / Titelbild: Dr. Robert Krickl mit seinem kleinen Neffen und dem Modell der A-2 - Foto: www.r-krickl.com