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EU-Parlament kippt Vorschlag für Flugdienstzeitenregelung vorerst

Bei der gestrigen Abstimmung im europäischen Verkehrsausschuss wurde der Vorschlag der EU-Kommission zur Neuregelung der Flugdienstzeiten für Verkehrspiloten und Kabinenpersonal zurückgewiesen.

Der Vorschlag wurde weithin als zu unwissenschaftlich und zu stark auf finanzielle Interessen ausgerichtet kritisiert. So entspricht er offensichtlich nach Meinung des europäischen Verkehrsausschusses nicht den Erwartungen an die Sicherheit, den die Bürger Europas stellen dürfen, erklärte die Pilotenvereinigung Cockpit in einer Aussendung.

Sie begrüßt die Entscheidung des Verkehrsausschusses und hofft, dass nun das gesamte Europaparlament dieser Sichtweise folgen wird. Die Abstimmung wird noch vor dem 25. Oktober stattfinden.

„Der Verkehrsausschuss hat heute demonstriert, dass Sicherheit vor monetäre Interessen gestellt werden kann und muss. Somit hat er in vorbildlicher Weise die Interessen der europäischen Bürger vertreten.“, so Ilja Schulz, Präsident der Vereinigung Cockpit (VC).

Nicht zuletzt wird auch der Versuch der Kommission, wesentliche Bestandteile der Regelungen juristisch so zu fassen, dass sie dem Parlament nicht zur Zustimmung vorgelegt werden müssen, negativ gewertet. Bei zukünftigen Änderungen wäre es ebenfalls – an allen demokratisch legitimierten Gremien vorbei – möglich gewesen, diese umzusetzen.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass Piloten und Kabinenpersonal nur Arbeitszeitregelungen zweiter Klasse erhalten, die einfach durch die EASA auf undemokratischem Wege änderbar sind, während alle anderen Arbeitnehmer auf ein Arbeitszeitgesetz vertrauen können, welches nur durch demokratische Prozesse modifiziert werden kann.”, so Jörg Handwerg, Pressesprecher der VC.

(red / Vereinigung Cockpit / Titelbild: Piloten bei der Arbeit im Cockpit einer Bombardier Q400, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)