Österreich

Flughafen Wien will Auslandsbeteiligungen abgeben

Die Flughafen Wien AG will ihre Auslandsbeteiligungen nun endgültig abgeben und sich so aus diesem verlustreichen Geschäft zurückziehen. Entsprechende Überlegungen wurden bereits im Frühjahr angestellt - Austrian Wings berichtete.

Wie der "Standard" vermeldet, steht die 25-prozentige Friedrichshafen-Beteiligung nun tatsächlich zum Verkauf. Das Blatt beruft sich dabei auf Angaben von VIE-Vorstand Julian Jäger. Vor sechs Jahren war man am deutschen Airport mit 7,7 Millionen Euro eingestiegen.

Auch Kosice und Malta sollen abgegeben werden, hier werden noch "alle Optionen geprüft", zitiert der "Standard". Was Malta - die einzige lukrative Beteiligung - anbelangt, besteht allerdings noch eine Vertragslaufzeit bis 2017. Dennoch hofft man auf Interessenten, um gegebenenfalls in Verhandlungen zum vorzeitigen Wegfall der Bindung eintreten zu können. In Kosice liegt der Ball bei der slowakischen Regierung, die ihren Sanktus dazu geben müsste.

Der Beschluss des VIE-Aufsichtsrates ist jedoch klar: Im Ausland wird nicht weiter investiert. Dies habe auch damit zu tun, dass wenig realistische Chancen bestünden, bei anstehenden Privatisierungen zum Zug zu kommen, sagte Jäger. Hier dürfte auch das Hickhack rund um die Bewerbung für den Flughafen Bratislava vor sieben Jahren noch in guter Erinnerung geblieben sein, als die slowakische Regierung nach Zuschlagerteilung wechselte und diesen prompt wieder entzog.

Die Flughafen Wien AG will sich nun mit vollem Einsatz den eigenen Hausaufgaben widmen, betont der Vorstand - man habe in Wien "genug Probleme", allen voran die Schuldensituation in Höhe von etwa 639 Millionen Euro, welche es abzubauen gilt.

(red Aig / Titelbild: Austrian Wings Media Crew)