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[U] Personalmangel und Krankenstände: AUA muss Langstreckenflüge streichen

Während der Personalmangel bei den AUA-Flugbegleitern "lediglich" zu einer Servicereduktion führt, hat der Personalengpass im Cockpit vor allem jetzt um Weihnachten Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Mehrere Flüge mussten bereits gestrichen werden, weil Piloten fehlten.

Vorgestern musste beispielsweise die Rotation Wien - Dubai - Wien gestrichen werden, am heutigen Heiligen Abend fiel Wien - Chicago - Wien aus, wie verärgerte Passagiere Austrian Wings berichteten.

Nach Austrian Wings vorliegenden Information soll es für den Flug nach Chicago nur einen Copiloten, aber keinen Kapitän gegeben haben. Für den Kurs Wien - Washington - Wien habe es zwar einen Kapitän gegeben, dafür habe der Erste Offizier gefehlt. So sei die Chicago-Rotation gestrichen worden, damit Washington überhaupt durchgeführt werden konnte.

Zudem wurde auch die gestrige Rotation Wien - Peking - Wien gestrichen, ebenso wie Wien - Toronto - Wien. Auf letzterer Verbindung soll ein Erster Offizier gefehlt haben.

Auch für die kommenden Tage ist nach vertraulichen Informationen aus AUA-Kreisen nicht ausgeschlossen, dass aufgrund der Melange aus Personalengpass und Krankenständen Flüge gestrichen werden müssen.

Auf Twitter schrieb das Webteam der AUA, dass man derzeit "unerwartet hohe Krankenstände" habe. AUA-Mitarbeiter erklärten dagegen hinter vorgehaltener Hand gegenüber unserer Redaktion, dass dies "seit Jahren die Standardausrede des Managements ist, um den akuten Personalmangel schönzureden".

Insgesamt sollen allein bis jetzt mehr als 1.100 Passagiere von den Flugstreichungen betroffen sein.

AUA lobt große "Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Piloten"

"Wir verzeichnen derzeit erhöhte und unerwartete Krankenstandsmeldungen innerhalb der Cockpit Crew", erklärte AUA-Sprecher Peter Thier gegenüber Austrian Wings. "Zudem kommt es aufgrund der winterlichen Wetterlage mit hartnäckigem Nebel, wie zum Beispiel derzeit in Pristina und Sarajevo, zu starken Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb."

"Glücklicherweise beruhigt sich aufgrund der hohen Flexibilität und Einsatzbereitschaft unserer Piloten die Lage schon wieder", so Thier weiter.

Zum Thema Personalmangel sagte der Sprecher: "Wir können eine akkordierte Aktion des Betriebsrates Bord nicht bestätigen, die Kolleginnen und Kollegen legen ein hohes Maß an Flexibilität an den Tag."

(red CvD, HP, UB / Titelbild: Boeing 777 der AUA, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)