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"Zero-G-A300" am Flughafen Köln/Bonn gelandet

Der Köln Bonn Airport ist um eine Attraktion reicher. Die A300 ZERO-G, der zur Simulation von Schwerelosigkeit unter anderem vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als sogenanntes Parabel-Flugzeug eingesetzt wurde, landete zu seinem allerletzten Flug in Köln/Bonn. Hier wird er nun dauerhaft zum Ausstellungsstück und kann von Besuchern des Flughafens im Rahmen von Führungen besichtigt werden, teilte der Flughafen in einer Presseaussendung mit.

„Die A300 ZERO-G und ihre Besatzungen haben über viele Jahre hinweg einen entscheidenden Beitrag zur deutschen Raumfahrtforschung geleistet. In 25 vom DLR durchgeführten Forschungskampagnen und den dabei geflogenen hunderten Parabeln konnten Wissenschaftler aus Deutschland das Werkzeug Schwerelosigkeit für ihre Arbeit nutzen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR. „Dass dieses einzigartige Flugzeug nun seine letzte Landung auf dem Flughafen Köln/Bonn absolviert hat, ist etwas ganz besonderes und ich bedanke mich bei Novespace und dem Flughafen Köln/Bonn, die das ermöglicht haben.“

Frank De Winne, Leiter des Europäischen Astronautenzentrums, erinnert sich: „Ich selbst habe meine ersten Erfahrungen im freien, schwerelosen Schweben in der Mikrogravitationsumgebung des ZERO-G Parabelflugzeugs gemacht. Nicht zu vergessen, dass unsere jungen Astronauten des Absolventenjahrgangs 2009, unter ihnen auch Alexander Gerst, ihr Training in diesem Flugzeug durchgeführt haben. Das ZERO-G-Parabelflugzeug hat mit Sicherheit zu der erfolgreichen Vorbereitung unserer Astronauten auf ihre Weltraumflüge, einschließlich einiger ihrer Experimente, beigetragen. So, in gewisser Weise, ist es nicht verkehrt zu sagen, dass dieses Flugzeug auch Teil der Erfolgsgeschichte der „Blue Dot“-Mission ist.“

Parabelflüge wurden ursprünglich für das Schwerelosigkeitstraining von Astronauten initiiert. Heute werden sie hauptsächlich für wissenschaftliche Experimente in Schwerelosigkeit (Mikrogravitation) und zum Testen von Raumfahrttechnologien eingesetzt. Das DLR verwendet für seine Parabelflüge die A300 ZERO-G. Auch die Europäische Weltraumorganisation ESA und die französische Raumfahrt-Agentur CNES nutzen die von der französischen Firma Novespace angebotene Fluggelegenheit.

Die A300 ZERO-G ist ein Flugzeug, das ausschließlich für Test- und Experimentalflüge genutzt wurde.

Wo genau der Zero G am Köln Bonn Airport abgestellt wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Es zeichnet sich ein Standort im öffentlichen Bereich des Flughafens ab.

  1. Anzahl von Start und Landungen (Zyklen)
    5200 Flight cycles
  2. Flugstunden: 4200 Flight hours
  3. Anzahl der geflogenen Parabeln: 13.180
  4. Anzahl der wissenschaftlichen Parabelflug-Kampagnen und anderer Flüge

Der ZERO-G hat 112 wiss. Kampagnen absolviert mit jeweils 3 bis 5 Flugtagen á 31 Parabeln. Die letzte Kampagne ist die 25. DLR-Parabelflug-Kampagne. Nach offizieller Zählweise ist sie gleichzeitig die 113. Wissenschaftliche Kampagne mit dem A300 ZERO-G, da die Kampagne Nr. 13 nicht existiert.

Zusätzlich hat der ZERO-G noch 6 Erlebnisflüge für Jedermann geflogen, für die normale Bürger Tickets über Spezialveranstalter kaufen können.

Für das DLR fanden 15 Demonstrationsflüge statt mit Wissenschaftlern, Medienvertretern, Schülern, Lehrern und Gästen aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben.

Der ZERO-G und der Flughafen Köln/Bonn

Sechs Mal war der ZERO-G zu Gast am Flughafen Köln-Bonn. Vier Mal wurde zwischen 2004 und 2009 eine volle zweiwöchige wissenschaftliche Parabelflug-Kampagne am Flughafen durchgeführt. Zu zwei weiteren Terminen fanden vom Flughafen aus Demonstrationsflüge anlässlich des Tags der Luft- und Raumfahrt statt (2011 und 2013). Das Flugzeug wurde sechs Mal in Köln für die Öffentlichkeit ausgestellt und zwei Mal auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse ILA präsentiert.

(red / Flughafen Köln-Bonn / Titelbild: Flughafen Köln-Bonn)