Österreich

AUA kann Verlust verringern

Austrian Airlines hat das zweite Quartal 2015 trotz Krisen im Osten mit einem deutlich positiven Ergebnis von 36 Millionen Euro abgeschlossen. Aufgrund des traditionell schwachen und verlustbringenden 1.Quartals beläuft sich das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im 1. Halbjahr auf -17 Mio. Euro (1. Halbjahr 2014: -41 Mio. Euro). Grund für die deutliche Verbesserung sind höhere Erlöse und geringere Kosten nach der Restrukturierung. Auch der billigere Treibstoff hatte einen positiven Effekt, dieser wurde jedoch durch erhöhte Technikkosten und Mehrkosten durch den stärkeren US-Dollar neutralisiert, heißt es in einer Presseerklärung.

Austrian Airlines CFO Heinz Lachinger: „In unserem Ergebnis spiegelt sich die stärkere Konzentration auf Wirtschaftlichkeit und Profitabilität wider. Wir gewinnen weiter an Flughöhe.“

Die Zahlen im Überblick

Die Gesamterlöse sind im ersten Halbjahr 2015 um 1,7 Prozent oder 17 Mio. Euro auf 1.030 Mio. Euro gestiegen (1. Halbjahr 2014: 1.013 Mio. Euro). Gleichzeitig konnten die Gesamtaufwendungen um 0,6 Prozent oder sechs Mio. Euro auf 1.047 Mio. Euro weiter gedrückt werden (1. Halbjahr 2014: 1.053 Mio. Euro). Das EBIT hat somit zum 30. Juni 2015 -17 Mio. Euro betragen (1. Halbjahr 2014: -41 Mio. Euro). Das zweite Quartal 2015 war mit 36 Mio. Euro positiv und deutlich über dem Vorjahresquartal (2. Quartal 2014: 13 Mio. Euro).

Krisengebiete in Europa und Nahost, gute Performance in Nordamerika

Die Krisengebiete um die Ukraine und Russland machen der Austrian Airlines als Osteuropa-Spezialist zu schaffen. Sie verzeichnet dort deutliche Passagierrückgänge. Eine ähnliche Situation findet sich im Nahen Osten wieder. Ertragbringende Routen wie Tripolis oder Bagdad können nach wie vor nicht wieder aufgenommen werden. Das historische Atom-Abkommen zwischen dem Iran und den Vereinten Nationen hingegen bringt neue Hoffnungen für eine Belebung des Handels und damit des Passagieraufkommens zwischen Österreich und Iran. „Wir sehen uns den Iran derzeit genau an und sind startbereit für neue Destinationen“, meint Lachinger optimistisch.

Freude macht der österreichischen Fluglinie die Langstrecke nach Nordamerika. Die neuen Routen nach Chicago und Newark entwickeln sich sowohl bei der Auslastung als auch im Ergebnis zufriedenstellend. Auch das erweiterte Angebot nach Washington, wo das eingesetzte Fluggerät von einer Boeing 767 auf eine größere Maschine vom Typ Boeing 777 getauscht wurde, konnte gut abgesetzt werden. Ab Oktober wird Austrian Airlines zudem Miami in Florida in ihren Flugplan aufnehmen. Die Vorausbuchungen zu Miami entwickeln sich besser als erwartet.

Besseres Ergebnis, jedoch weniger Passagiere

In den ersten sechs Monaten des Jahres sind knapp fünf Millionen Passagiere mit Austrian Airlines geflogen. Das sind um 7,3 Prozent weniger Fluggäste als im Vorjahr. Das Angebot gemessen in ASK wurde um 0,1 Prozent leicht erhöht, was auf die Langstreckenexpansion zurückzuführen ist. Die Auslastung sank um 2,5 Prozentpunkte auf 75,0 Prozent.

Der Personalstand der Austrian Airlines Group inklusive ihrer vollkonsolidierten Töchter lag zum Stichtag 30. Juni 2015 bei 6.019 Mitarbeitern (30. Juni 2014: 6.300 Mitarbeiter).

Obwohl Austrian Airlines nach wie vor Spitzenwerte bei ihrer Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erreicht, musste sie im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Verschlechterung hinnehmen: Die Abflugspünktlichkeit lag bei 90,1 Prozent (1. Halbjahr 2014: 91,0 Prozent) und die Ankunftspünktlichkeit bei 89,2 Prozent (1. Halbjahr 2014: 89,9 Prozent). Die Regelmäßigkeit lag bei 99,0 Prozent (1. Halbjahr 2014: 99,1 Prozent). Austrian Airlines zählt mit diesen Werten dennoch zu den pünktlichsten Airlines Europas. Aktuell liegt sie sowohl bei den Abflügen, als auch bei den Ankünften auf Platz eins der europäischen AEA-Fluglinien.

Positiver Ausblick für das Gesamtjahr 2015

Den weiteren Jahresverlauf beurteilt Austrian Airlines trotz der kurzfristigen Flugausfälle optimistisch: „Ich erwarte dieses Jahr weitere ergebnisverbessernde Effekte und eine deutliche Steigerung des Adjusted EBIT“, so CFO Heinz Lachinger.

(red / AUA / Titelbild: Symbolbild Austrian Airlines - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew