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Deutsche Flughäfen wuchsen im Jahr 2015 um knapp vier Prozent

Mit fast 216 Mio. Passagieren (ggü. 207,9 Passagieren 2014) schauen die deutschen Flughäfen auf eine nach Angaben des Branchenverbandes ADV "erfolgreiche Verkehrsentwicklung" im Jahr 2015 zurück. An den 22 internationalen Verkehrsflughäfen wurden 215,98 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt (+3,9 Prozent). Im Vergleich lag die Steigerungsrate weltweit an den Flughäfen durchschnittlich bei +6,2 Prozent. Die Flughäfen in Europa erzielten eine durchschnittliche Wachstumsrate von +5% (Jan-Nov 2015). Das Wachstum zwischen den deutschen, europäischen und den internationalen Flughäfen ist nicht ausgeglichen. Die deutschen Flughäfen hinken international hinterher, schlussfolgert der Verband in einer Pesseaussendung.

Die unterschiedlich starken Wachstumszahlen der Flughäfen resultieren aus der Angebotsstruktur der Airlines. Die deutschen Airlines setzten in ihrem Kerngeschäft die eingeleiteten Konsolidierungsprozesse fort. Zusätzlich wirkten sich die zahlreichen Streikrunden dämpfend auf die Verkehrsentwicklung aus. Betroffen hiervon waren vor allem Flughäfen mit einem hohen Verkehrsanteil deutscher Airlines. An anderen Standorten bauten vor allem europäische Airlines ihre Angebote deutlich aus und generierten eine neue Nachfrage. Weiterhin hielt der Trend an, dass Airlines aus dem sog. Low Cost Bereich zunehmend an größeren Flughäfen neue Strecken aufnahmen.

Die Entwicklungen in den einzelnen Marktsegmenten waren im Jahresverlauf durchweg positiv: Der innerdeutsche Verkehr wuchs mit +1,7 Prozent, während der Interkontverkehr mit +4,3 Prozent und der Europaverkehr mit +4,5 Prozent die entscheidende Wachstumsbasis bildeten.

Vier von 22 internationalen Verkehrsflughäfen mussten Passagierrückgänge hinnehmen. Dem stehen 18 Flughäfen mit zum Teil deutlichen Wachstumsschüben gegenüber.

Frachtaufkommen rückläufig

Obwohl Deutschlands Wirtschaft im letzten Jahr im europäischen Vergleich die stärksten Wachstumsraten aufwies, konnte dies nicht auf das Wachstum bei der Luftfracht übertragen werden. Im Gegenteil, in Deutschland war das Cargo-Aufkommen (an+ab) mit -0,1 Prozent und nur noch 4.438.589t leicht rückläufig. Im internationalen Vergleich nahm das Cargoaufkommen an europäischen Flughäfen um +0,5 Prozent zu. Dies spiegelt sich im Rückgang der Ausladungen um -0,8 Prozent wider, während die Einladungen geringfügig um +0,4 Prozent zulegten. Diese Entwicklungen verdeutlichen die hohe politische und wirtschaftliche Unsicherheit in wichtigen Auslandsmärkten für die Luftfracht. Es zeigen sich aber auch hausgemachte Problemstellungen: Restriktive Betriebszeiten und fehlende Einflugrechte für ausländische Frachtairlines führen zu einer Umleitung von Frachtströmen zu Flughäfen in europäischen Nachbarstaaten, ist man beim ADV überzeugt.

(red / ADV / Titelbild: Passagiere auf dem Flughafen München, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)