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Ryanair-Piloten in Deutschland vom Verlust ihrer Homebase bedroht

Die Piloten von Ryanair an den beiden Basen in Frankfurt-Hahn und Bremen wurden in der letzten Woche darüber informiert, dass ab Sommer 2016 weniger Flugzeuge an diesen Standorten stationiert sein werden. Das Ausmaß der Reduzierung ist bislang noch unbekannt, es soll sich um ein Flugzeug pro Station handeln, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit in einer Aussendung mit.

Gleichzeitig wurden die Piloten aufgefordert, ihre Präferenzen bezüglich einer anderen Homebase in Europa mitzuteilen. Allerdings wurde ihnen weder mitgeteilt, wo sich diese Basen befinden werden, noch nach welchen Kriterien entschieden werden soll, wer von der Umstationierung betroffen sein wird. Die betroffenen Piloten haben nur acht Tage Zeit, auf diese Aufforderung zu reagieren. Es gibt darüber hinaus keinen Hinweis darauf, dass Ryanair irgendeine Form der Kompensation für die Piloten und ihre Familien plant.

Diese interne Ankündigung widerspricht früheren Aussagen des Unternehmens, das im Februar noch bekannt gab, seine Operation in Deutschland ausweiten zu wollen. Die Auswirkungen dieser Entscheidung auf das Streckennetz, die Standorte Hahn und Bremen sowie die Arbeitsplätze an diesen Standorten sind noch unklar.

„Dass ein Multi-Milliarden-Unternehmen wie Ryanair Kosteneinsparungen derart zulasten seiner Mitarbeiter erreichen will, ist befremdlich“, so Markus Wahl, Pressesprecher der Vereinigung Cockpit. „Wir appellieren an die deutschen Behörden, diese Praktiken genau zu beobachten und sicherzustellen, dass deutschen Arbeitnehmern der volle gesetzliche Arbeitnehmerschutz gewährt wird. Gleichzeitig verurteilen wir solche Methoden, die zugunsten des Unternehmensergebnisses jeglichen Anstand im Umgang mit den Arbeitnehmern vermissen lassen.“

(red / Vereinigung Cockpit / Titelbild: Symbolbild Ryanair - Foto: Austrian Wings Media Crew)