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Shoa-Überlebende wirft der Fluggesellschaft EL AL Sexismus vor

Die israelische Fluggesellschaft EL AL sieht sich mit dem Vorwurf des Sexismus konfrontiert. Eine 81-jährige Überlebende der Shoa gibt an, dass sie sich im Flugzeug von New York nach Tel Aviv umsetzen müssen, weil ein ultra-orthodoxer Jude (ein so genannter Haredi) sich "aus Glaubensgründen" geweigert habe, neben der Frau zu sitzen.

"Trotz all meiner Errungenschaften - und mein Alter ist auch eine Errungenschaft - fühlte ich mich herabgesetzt. Hier bin ich, eine ältere Frau, gebildet, welterfahren, und irgendein Typ kann entscheiden, dass ich nicht neben ihm sitzen soll. Warum?", zitierten israelische Medien die frühere Rechtsanwältin.

EL AL erklärte, dass man grundsätzlich Frauen und Männer gleich behandle. In diesem Fall habe man die Betroffene "höflich" ersucht, sich umzusetzen, sie jedoch darauf hingewiesen, dass dies freiwillig erfolge. Die Frau überlegt nun eine Klage gegen die Fluggesellschaft.

In der Vergangenheit kam es auf EL AL Flügen - wie berichtet - immer wieder zu Konflikten zwischen säkularen Juden und Haredim. Haredim stellen zwar nur einen verhältnismäßig kleinen (aber stetig wachsenden) Anteil an der israelischen Bevölkerung, doch gelten sie innerhalb Israels als politisch und wirtschaftlich besonders einflussreich. Wiederholt haben säkulare Juden und Frauen das ihrer Meinung nach zu nachgiebige Verhalten von EL AL gegenüber diesen streng gläubigen Juden kritisiert.

(red / Titelbild: Titelbild: Symbolbild EL AL - Foto: Austrian Wings Media Crew)