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Eurowings erhält das 77. Flugzeug

Noch gehören zum Flottenpark von Eurowings auch ehemals bei Air Berlin im Einsatz befindliche Boeing 737 mit "Sparlackierung" - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Airline integriert in nur neun Monaten 77 Flugzeuge in ihre Flotte und schafft 3.000 neue Arbeitsplätze; Negativ: Flugchaos, Ausfälle, Verspätungen durch Überforderung des Unternehmens.

 

Es ist ein Großprojekt in Rekordzeit: Eurowings wird am Montag (27. August) nach nur neun Monaten das letzte von insgesamt 77 Flugzeugen in ihre Flotte integrieren. Es handelt sich um einen Airbus A320 des Leasinggebers ‚Magnetar' mit 174 Sitzen und der Kennung D-ABDT.
 
All diese 77 Maschinen waren zuvor für Air Berlin im Einsatz und wurden nach der Insolvenz der Airline im August 2017 von den jeweiligen Eigentümern verkauft oder verleast. „Für unser Integrationsprojekt, das wir in Rekordzeit bewältigt haben, gibt es kein Beispiel in der europäischen Luftfahrt", sagt Eurowings CEO Thorsten Dirks.
 
Eurowings Mitarbeiter hätten dabei, so Dirks, „Außergewöhnliches" geleistet – darauf sei man zurecht stolz. "Air Berlin war 40 Jahre im Markt. Wir haben in weniger als 40 Wochen einen Großteil der Flugkapazitäten, die durch das Ausscheiden von Air Berlin weggefallen sind, wieder für Millionen Fluggäste bereitgestellt und einen Kollaps des deutschen Luftverkehrs verhindert." Dabei habe Eurowings ihre Position im europäischen Luftverkehrsmarkt ausgebaut, betont Dirks.
 
Zusätzlich zu den 77 Flugzeugen hat Eurowings innerhalb weniger Monate zahlreiche neue Mitarbeiter eingestellt und unterm Strich 3.000 neue Arbeitsplätze im Cockpit, in der Kabine und am Boden geschaffen. Darunter befinden sich zahlreiche ehemalige Air Berliner, die aufgrund der plötzlichen Insolvenz ihres Unternehmens von der Arbeitslosigkeit bedroht waren. "Auch unsere vielen neuen Kolleginnen und Kollegen machen einen hervorragenden Job und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir die Integration so schnell bewältigen konnten."
 
Einen besonderen Dank richtet Dirks auch an die vielen Mithelfer und Partner außerhalb des Unternehmens, etwa das Luftfahrt-Bundesamt: "Alle Prozessbeteiligte haben an einem Strang gezogen und dabei mitgeholfen, ein sehr herausforderndes Projekt erfolgreich zu gestalten."
 
Rückblickend waren die Herausforderungen der letzten neun Monate für Eurowings enorm. Neben der Integration auf der Personal- und Flottenseite wurden unter anderem (...)
 
• 54 Kilometer Stoff für rund 11.000 Jacken, Blazer, Hosen und Röcke sowie 21.000 Blusen und Hemden verarbeitet.
• 120.000 Uniformartikel – Gepäck, Handschuhe, Krawatten, Tücher und vieles mehr – für neue Crews hergestellt.
• 15 Tonnen Papier (Dokumente) durch das Luftfahrtbundesamt geprüft, um alle 77 Flugzeuge in die Eurowings Flotte zu integrieren.
• zehn Tonnen Farbe für die Lackierung der Flugzeuge benötigt und verarbeitet.
• 12.000 Arbeitsstunden durch die Technik in die 77 Flugzeuge investiert, um sie für den Einsatz im Eurowings Streckennetz vorzubereiten.
 
Eurowings ist durch die zusätzliche Kapazität inzwischen die Nummer Eins an sechs deutschen Flughäfen, neben Köln, Düsseldorf und Stuttgart jetzt auch in Hamburg, Nürnberg und Hannover. Darüber hinaus verzeichnet die Airline an weiteren wichtigen Standorten starke Zuwächse, teilweise um mehr als 30 Prozent. Allein auf Strecken von und nach Mallorca, Europas Ferieninsel Nummer Eins, haben sich die Passagierzahlen der Eurowings nahezu verdoppelt. Insgesamt sind in diesem Sommer mehr als 19 Millionen Gäste mit Eurowings abgehoben, rund 17 Prozent mehr Kunden als im Vorjahreszeitraum.
 
Parallel hat Eurowings konsequent Maßnahmen für mehr Stabilität in ihren Flugbetrieben ergriffen: unter anderem größere Puffer in den Flugplänen, bis zu 50 Prozent mehr Personal an Stationen und im Call Center sowie der Aufbau höherer Reserven im Zuge der Aufstockung um 77 Flugzeuge. „All diese Maßnahmen haben unseren Flugbetrieb bereits spürbar verbessert, nachdem wir einen schwierigen Start in den Sommer mit ungewöhnlich vielen Flugausfällen hatten", berichtet Dirks. „Wir werden auch in den nächsten Monaten zusätzliche Mittel und Personal mobilisieren, um schnellstmöglich wieder das zu bieten, was unsere Kunden zu Recht von uns erwarten: einen sicheren und komfortablen, aber auch pünktlichen und zuverlässigen Flug."
 
Die in diesem Jahr einmaligen Investitionen in die Kapazitätsausweitung der Eurowings würden sich bald auszahlen, ist Dirks überzeugt: „Wer in den kommenden Jahren auf 2018 zurückblickt, wird feststellen: Eurowings hat in diesem Jahr das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft gelegt."

(red / EW)