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Vereinigung Cockpit: "Politische Machtinteressen dürfen Flugsicherheit nicht gefährden"

Piloten bei der Arbeit im Cockpit, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

VC verurteilt die in Minsk erzwungene Landung von Ryanair-Flug FR-4978 als schweren Eingriff in den zivilen Luftverkehr.

Am 23. Mai 2021 wurde Ryanair-Flug FR-4978 auf dem Weg von Athen nach Vilnius, wie vom deutschen Außenminister Heiko Maas dargelegt, unter dem Vorwand einer Bombendrohung zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. Die deutschen Verkehrspilotinnen und -piloten verurteilen diesen schweren Eingriff in den zivilen Luftverkehr. Der zivile Überflug von ICAO-Mitgliedstaaten muss ohne Beeinträchtigung der Flugsicherheit möglich sein – unabhängig von Crewmitgliedern und Passagieren, die sich an Bord befinden.

Eine Maschine mittels militärischer Abfangjäger zur Landung zu zwingen, kann die sichere Flugdurchführung durch den psychologischen Druck und die Abweichung von Standardverfahren erheblich gefährden.

"Dieser Eingriff in die zivile Luftfahrt mitten in Europa ist absolut inakzeptabel", sagt Leila Belaasri, Pressesprecherin der VC. "Der missbräuchliche Einsatz von Bombendrohungen beschädigt das Vertrauen in die Verlässlichkeit von Warnungen offizieller Stellen. Es ist eine der kritischsten Lagen im Luftverkehr, die Crews unter erheblichen Stress und Passagiere in Angst versetzt.

Für derartige politische Machtdemonstrationen, wie wir sie nun in Belarus erleben mussten, haben wir als VC keinerlei Verständnis. Politik darf nicht auf dem Rücken von Crews und Passagieren in Flugzeugen ausgetragen werden."

Den Kollegen des Ryanair-Fluges FR-4978 bietet die Vereinigung Cockpit nach dem Vorfall im weißrussischen Luftraum Unterstützung mittels der VC Support Hotline an.

(red / VC)