Österreich

Flughafen Wien unterstützt die beim europäischen Luftfahrtgipfel vorgelegte "Toulouse Declaration"

Symbolbild Flughafen Wien - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Im Zuge der Europäischen Ratspräsidentschaft hat Frankreich am 4. Februar 2022 zu einem Luftfahrtgipfel geladen, in dessen Rahmen die „Toulouse Declaration“ veröffentlicht wurde. Politik, Industrie und andere Interessensgruppen sprechen sich darin formell zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs bis 2050 aus. Auch der Flughafen Wien hat die Erklärung unterzeichnet – der Wiener Airport verfolgt seit vielen Jahren eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie und wird bereits 2023 seinen Flughafenbetrieb CO2-neutral führen.

„Die Luftfahrt setzt seit vielen Jahren umfassende Klimaschutzmaßnahmen und zieht hier auch international an einem Strang. Mit der „Toulouse Declaration“ legt sich die europäische Luftfahrtbranche gemeinsam auf eine Dekarbonisierung des Flugverkehrs bis 2050 fest. Der Flughafen Wien ist hier bereits gut unterwegs: Mit Österreichs größter PV-Anlage, CO2-neutraler Fernwärme und zahlreichen weiteren Maßnahmen wird der Flughafen Wien 2023 seinen Betrieb zur Gänze CO2-neutral führen. Der wichtigste Hebel zum klimafreundlichen Fliegen sind aber alternative Treibstoffe“, stellen die Flughafen Wien-Vorstände Mag. Julian Jäger und Dr. Günther Ofner fest.

„Das von der EU-Kommission vorgelegte Paket Fit for 55 wird aber zu enormen Zusatz- und Mehrfachbelastungen führen“, betont Günther Ofner. „Zudem droht durch die geplante Einführung einer Kerosinsteuer, neben dem Wettbewerbsnachteil gegenüber Drittstaaten, vor allem das „Carbon Leakage“ genannte Problem. Das heißt, dass durch den Steuervorteil Flüge in Drittstaaten ausweichen und somit die CO2-Emissionen zwar verlagert, jedoch nicht verringert werden. Damit ist unserem Wirtschaftsstandort geschadet, dem Klima aber nicht geholfen“, so Ofner. Julian Jäger ergänzt: „Wir wollen konstruktiv an der nachhaltigen Transformation der Luftfahrt arbeiten. Den Vorschlag einer verpflichtenden Beimischquote von alternativen Treibstoffen sehe ich daher positiv und wesentlich nützlicher im Sinne der Emissionsreduktion.“

Flughafen Wien wird zum „Green Airport“: Größte PV-Anlage Österreichs
Schon seit 2012 verfolgt der Flughafen Wien konsequent seine Nachhaltigkeitsstrategie und setzt umfassende Maßnahmen zur CO2-Reduktion: So entsteht derzeit mit einer Fläche von 24 Hektar am Flughafen-Areal die größte Photovoltaikanlage Österreichs. Rund 55.000 PV-Paneele werden eine Leistung von ca. 24 Megawatt Peak liefern. Nach der Inbetriebnahme im Frühjahr 2022 wird der Flughafen Wien insgesamt acht PV-Anlagen betreiben und damit rund 30 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Künftig wird der Airport etwa ein Drittel seines Strombedarfs mit Sonnenenergie decken.

Flughafen Wien: CO2-neutraler Betrieb ab 2023
Ein weiterer wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zum „Green Airport“ ist die Umstellung auf CO2-neutrale Fernwärmeversorgung: Ab 2022 bezieht der Flughafen Wien die industrielle Abwärme der OMV Raffinerie Schwechat als umweltfreundliche Fernwärme und reduziert damit seinen CO2-Ausstoß deutlich. Damit werden über 85% der CO2-Emissionen seit 2012 eingespart. Ab 2023 wird der Flughafen Wien seinen Betrieb zur Gänze CO2-neutral führen. Außerdem stellt der Airport seinen Fuhrpark sukzessive auf E-Mobilität um. Der 2020 in Betrieb genommene Office Park 4 nutzt Erdwärme und wurde mehrfach als nachhaltigstes Bürogebäude Österreichs ausgezeichnet. Eine gemeinsam mit der TU Wien entwickelte Smart City Steuerungssoftware unterstützt bei der Energieoptimierung bestehender und künftiger Bauten.

Alternative Treibstoffe als Schlüssel für klimafreundliches Fliegen
Der wichtigste Weg für klimafreundliches Fliegen ist aber, durch Förderungen und Beimengungspflichten die großflächige Markteinführung von CO2-neutralen alternativen Treibstoffen voranzutreiben. Die Technologie zur Herstellung von synthetischem Kerosin existiert bereits. Flugbezogene Steuern sollten zweckgebunden als Fördermittel für Forschung und Entwicklung verwendet werden, es braucht außerdem eine Einführung von gesetzlichen Beimengungspflichten. Das würde eine weitreichende Nachfrage nach alternativen Treibstoffen ankurbeln und so einen entsprechenden Markt schaffen. Tatsächlich ist der Anteil der Luftfahrt an den weltweiten CO2-Emissionen gering: Weltweit ist die Luftfahrt für nur rund 2,7% der CO2-Emissionen verantwortlich. Innereuropäisch beträgt der Anteil 0,52% und in Österreich nur 0,16%.

(red / VIE)