International

Deutscher Flughafenbetreiber Fraport meldet Rekordergebnis für 2023

Symbolbild - Foto: MK / Austrian Wings Media Crew

EBITDA mit neuem Höchstwert bei 1.204 Millionen Euro / Konzern-Ergebnis auf 430,5 Millionen Euro deutlich gesteigert / Schulte: „Fraport profitiert von dynamischer Verkehrsentwicklung dank breiter internationaler Aufstellung“ / Strategische Zukunftsausrichtung soll EBITDA bis 2030 auf rund 2 Milliarden Euro steigern

Der Flughafenbetreiber Fraport hat das Geschäftsjahr 2023 mit neuen Höchstwerten bei Umsatz und operativem Ergebnis (EBITDA) abgeschlossen. Treiber war die anhaltende Erholung der Passagierzahlen – insbesondere an den internationalen Flughafenstandorten. Getragen von dieser Entwicklung stieg das Konzern-Ergebnis auf 430,5 Millionen Euro.

„Die dynamische Verkehrsentwicklung prägte auch 2023 das Marktumfeld. Davon profitierte Fraport insbesondere durch unsere breite internationale Aufstellung“, sagt Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG. „Auf dem griechischen und türkischen Markt erzielten unsere Airports neue Passagierrekorde. Unter den größten deutschen Flughäfen erholte sich Frankfurt weiter am stärksten. Mit einem Aufkommen von 84 Prozent zum Vorkrisenniveau lagen allerdings auch wir in Frankfurt weit hinter anderen europäischen Wettbewerbern.“ Schulte sieht die Gründe hierfür in den hohen Standortkosten. Der Anteil an regulativ bedingten Abgaben und Gebühren hat sich seit 2019 verdoppelt. Mit den geplanten Erhöhungen von Luftverkehrssteuer und Luftsicherheitsgebühr verschlechtern sich die Rahmenbedingungen in Deutschland weiter, ohne dass Flughafenbetreiber Einfluss darauf haben. „Die Branche braucht eine politische Kehrtwende, um wichtige Projekte, wie die Umstellung auf einen CO2-freien Betrieb, stemmen zu können.“ Der Fraport-Konzern hat seine Geschäftsstrategie daher geschärft und richtet seine unternehmerischen Tätigkeiten konsequent auf die nächsten sechs Jahre aus. „Mit drei strategischen Schwerpunkten und unserer breit diversifizierten internationalen Aufstellung wollen wir bis 2030 weitere finanzielle Bestmarken erreichen. Dazu zählt ein EBITDA von 2 Milliarden Euro und ein Free Cash Flow von 1 Milliarde Euro”, sagt Schulte.

Bestwerte bei Umsatz und EBITDA
Das wachsende Fluggastaufkommen steigerte den Gesamtjahresumsatz um 25,2 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 4,00 Milliarden Euro (2022: 3,19 Milliarden Euro). Bereinigt um Erlöse, die im Zusammenhang mit Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften stehen (IFRIC 12), wuchs der Umsatz um 21,7 Prozent auf 3,49 Milliarden Euro. Das Konzern-EBITDA kletterte ebenfalls auf einen neuen Rekordwert mit 1,20 Milliarden Euro, was einem Plus von 16,9 Prozent entspricht (2022: 1,03 Milliarden Euro). Das Konzern-Ergebnis vervielfachte sich auf 430,5 Millionen Euro (2022: 166,6 Millionen Euro).  

Die Steigerung des operativen Ergebnisses verbesserte das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu EBITDA auf 6,4 (2022: 6,9). Aufgrund der weiter hohen Verschuldung des Konzerns und der anhaltenden Investitionen in Kapazitätserweiterungen ist keine Dividendenzahlung für das abgelaufene Geschäftsjahr geplant. 

Aufwärtstrend beim Passagieraufkommen fortgesetzt
Die Fluggastzahlen nahmen mehrheitlich 2023 konzernweit zu. Zusätzlich zum weiter sehr hohen Aufkommen an Privatreisenden stieg auch das Interesse an Geschäftsreisen auf Jahressicht in Frankfurt sukzessive an. Am Heimatdrehkreuz begrüßte Fraport insgesamt 59,4 Millionen Fluggäste. Das entsprach einem Plus von 21,3 Prozent zu 2022 (gegenüber 2019 – Minus 15,9 Prozent). Die internationalen Beteiligungsflughäfen entwickelten sich vielfach noch besser. Herausstachen die griechischen Airports, die mit einem Wachstum von 11,8 Prozent gegenüber 2019 deutlich das Vorkrisenniveau überschritten haben. Auch der Flughafen im türkischen Antalya erreichte einen neuen Bestwert und legte auf 35,7 Millionen Passagiere zu.

Das Cargo-Aufkommen sank im Vergleich zum Vorjahr um minus 3,9 Prozent auf rund 1,9 Millionen Tonnen. Hintergrund waren allgemeine Marktfaktoren wie die Einschränkungen im europäischen Luftraum und eine schwache wirtschaftliche Entwicklung infolge der weltweiten geopolitischen Lage. In diesem schwierigen Marktumfeld konnte sich Frankfurt Airport 2023 gegenüber anderen Wettbewerbern erneut als größter und damit auch attraktivster europäischer Frachtflughafen behaupten.

Neue Strategie richtet Fraport auf Zukunft aus
Das Geschäftsjahr 2024 ist für Fraport auch ein Jubiläumsjahr: Vor genau 100 Jahren wurde in Frankfurt ein Vorläuferunternehmen des heutigen führenden internationalen Luftverkehrskonzerns gegründet. In seinem Jubiläumsjahr nimmt der Flughafenbetreiber fest die Zukunft in den Blick und richtet sich mit drei strategischen Prioritäten auf die nächsten sechs Jahre aus. Diese sind erstens: „Wachstum und Nachhaltigkeit“. Fraport wird weiter wachsen und plant, 2030 weltweit der Flughafenbetreiber mit dem besten Know-how im Betrieb klimafreundlicher Flughäfen zu sein. Zweitens: „Effizienz und Innovation“. Optimierte Prozesse werden die Basis für einen noch stabileren, widerstandsfähigeren und zuverlässigeren Flugbetrieb sein. Dazu dienen auch weiterhin zielgerichtete Investitionen in Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz. Drittens: „Top-Arbeitgeber“. Fraport soll am Arbeitsmarkt noch attraktiver werden, um sich auch zukünftig erfolgreich im erschwerten Wettbewerb um Arbeitskräfte durchzusetzen. Die damit eingeleiteten Maßnahmen sind die Basis, um bis 2030 auch substanzielle finanzielle Ziele zu erreichen: 2 Milliarden Euro EBITDA und einen Free Cash Flow von einer Milliarde Euro im Jahr 2030.

Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Flughafenbetreiber in Frankfurt ein Passagieraufkommen von etwa 61 bis 65 Millionen Passagiere. Das Konzern-EBITDA wird zwischen etwa 1.260 und rund 1.360 Millionen Euro prognostiziert. Beim Konzern-Ergebnis liegt die erwartete Spanne bei etwa 435 bis rund 530 Millionen Euro. Mit Blick auf die weiterhin hohe Verschuldung und den negativ prognostizierten Free Cash Flow erwartet der Vorstand auch für das Geschäftsjahr 2024 keine Dividendenzahlung.

(red / FRA)