Österreich

Nach Skandal vom 9. März: Heute lebensrettender Lawineneinsatz durch Robin 1 in Vorarlberg

Symbolbild Notarzthubschrauber Robin von Schenkair - Foto: Austrian Wings Media Crew

Vor einigen Tagen sorgte der Austrian Wings Exklusivbericht von der augenscheinlichen Diskriminierung des Vorarlberger Notarzthubschraubers Robin 1 durch die Bergrettung bzw. Leitstelle Vorarlberg für Wirbel, auch in der Landespolitik. Das dürfte eine Änderung der Dispositionsstrategie der Leitstelle bewirkt haben, denn heute wurde Robin 1 als nächstgelegener Hubschrauber zu einem Lawineneinsatz geschickt - und konnte dem Patienten das Leben retten.

Austrian Wings Leser kennen die Vorgeschichte: Obwohl er der nächstgelegene Notarzthubschrauber war, sein Personal und seine Ausrüstung hervorragend für Lawineneinsätze geeignet sind, wurde der von Schenkair betriebene Notarzthubschrauber Robin 1 nicht zu einem Lawinenopfer entsandt, was wohl zur Folge hatte, dass es länger als notwendig dauerte, bis der Patient optimal notfallmedizinisch versorgt und ins Krankenhaus geflogen werden konnte. Der entsprechende Austrian Wings Bericht zu diesem Vorfall vom 7. März wurde auch von anderen Journalisten aufgegriffen und hatte Berichte unter anderem auf ORF-Online und Bundesland heute zur Folge. In der Landespolitik war die Aufregung ob der scheinbar vorsätzlichen Diskriminierung von Robin 1 durch die Bergrettung Vorarlberg und die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle groß. Wie Austrian Wings nun erfuhr, dürfte dieser Skandal zu einer Änderung der Dispositionsstrategie geführt haben - was heute ein Menschenleben gerettet hat.

Denn heute ereignete sich an der gleichen Stelle wie am 9. März auf dem Piz Buin erneut ein Lawinenabgang, der einen Tourengeher verschüttete. Dieses Mal alarmierte die Leitstelle Vorarlberg Robin 1 (den nächstgelegenen Notarzthubschrauber), Gallus 2 sowie die Libelle Vorarlberg. Robin 1 erreichte - wenig überraschend - als erstes luftgebundenes Notarztrettungsmittel den Patienten.

Laut Austrian Wings vorliegenden Informationen dürfte die Besatzung von Robin 1 den Patienten aus der Lawine geborgen und anschließend primär erfolgreich reanimiert haben. Wie Austrian Wings aus Kreisen der Bergrettung erfuhr, soll der Patient danach sogar unter Spontanatmung ins Krankenhaus geflogen worden sein. Auch Quellen in der Zielklinik bestätigten diese Angaben inoffiziell gegenüber "Austrian Wings". Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus.

Statements von der Bergrettung Vorarlberg, der zuständigen Leitstelle und der Schenkair sind angefragt.

Persönlicher Kommentar von Patrick Huber, der den Skandal vom 9. März aufdeckte
SO wie heute muss eine professionelle Einsatzdisposition gehen. Robin 1 als jenes Rettungsmittel, das die Unglücksstelle am schnellsten erreichte, hätte auch schon am 9. März sofort dorthin geschickt werden müssen und nie storniert werden dürfen. Aber wenigstens haben die für die Flugrettung in Vorarlberg verantwortliche Bergrettung Vorarlberg und die Leitstelle aus ihrem offensichtlichen Fehlverhalten vom 9. März dieses Jahres gelernt und heute richtig gehandelt. Für diese Lernfähigkeit gebührt den Verantwortlichen Anerkennung und Respekt. Es bleibt zu hoffen, dass auch künftig so verfahren wird, wenn die mediale Aufmerksamkeit nicht mehr dauerhaft auf die Vorgänge in Vorarlberg gerichtet sind.

(red GL, CvD, HP)