Österreich

AUA Verkauf: FPÖ ruft Staatsanwaltschaft an

"Die AUA ist entgegen der aktuellen Darstellung kein Konkursfall. Allerdings sind in den letzten beiden Jahren von Seiten des Managements Maßnahmen gesetzt worden, die den Schluss nahe legen, dass möglicherweise strafrechtlich relevante Änderungen in der Bilanz vorgenommen wurden. Betrachte man die Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre, so könne man zu dem Schluss gelangen, die AUA sei bewusst beschädigt worden", sagt der Luftfahrtsprecher der FPÖ, Nobert Hofer.

Seiner Meinung nach bestätige der Ablauf des Verkaufsprozesses diesen Verdacht, weshalb Hofer bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eine so genannte Sachverhaltsdarstellung eingebracht habe.

"Das Verkaufsverfahren ist ebenso einer gesonderten Überprüfung seitens der Staatsanwaltschaft zu unterziehen, da nicht von der Hand zu weisen ist, dass andere Bieter schlechter informiert waren als die Lufthansa. Unvorstellbar scheint es in diesem Zusammenhang, dass es Interessenten aus Österreich gab, die nicht einmal angehört wurden - und das, obwohl doch vorgeblich auf eine österreichische Kernlösung gesetzt wurde. Das ist für mich völlig unverständlich."

Und weiter:

"Die Republik wird der AUA eine halbe Milliarde Euro Steuergeld zuschießen, um die Bedingungen der Lufthansa zu erfüllen. Dies widerspricht klar den EU-Wettbewerbsregeln. Das muss den Herrn Ötsch und Michaelis bekannt sein. Der Verdacht liegt nahe, dass seitens des AUA-Managements und der ÖIAG-Verantwortlichen fahrlässiges, möglicherweise vorsätzlich unternehmensschädigendes Missmanagement praktiziert wurde. Dieser Verdacht ist im Sinne der österreichischen Steuerzahler zu klären, weshalb ich heute diese Sachverhaltsdarstellung eingebracht habe."

Norbert Hofer, Luftfahrtsprecher der FPÖ

 

Laut Hofer soll auch ein Gutachten existieren, welches einen Alleingang der AUA als wirtschaftlich nicht sinnvoll umsetzbar darstellt. Angeblich kannten sowohl AUA Chef Alfred Ötsch als auch Peter Michaelis (Aufsichtsratsvorsitzender) dieses Papier und haben es zurückgehalten.

"Es stellt sich nun die Frage, aus welchem Grund dies geschah. Dies und anderes mehr erwarte ich mir im Zuge dieser Sachverhaltsdarstellung geklärt zu bekommen.", so der freiheitliche Luftfahrtsprecher weiter.

Auch kritisiert er die Einstellung der Langstreckenflüge nach Australien, trotz einer Auslastung von rund 90 %. Laut Hofer wurden im Zuge dessen ca. 400 Piloten, Flugbegleiter und Techniker freigesetzt, in der Verwaltung sollen jedoch keine Posten gestrichen worden sein.

Nun ist die Staatsanwaltschaft am Zug. Ob überhaupt bzw. wann es zu einer Anklageerhebung kommen wird, ist indes unklar.

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red AW