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ATR 72 mit 68 Insassen in Kuba abgestürzt

Letzte Aktualisierung: 6. November 2010 / 06:57 Uhr

Foto: Wikipedia / Jongleur100

Auf Kuba ist ein Flugzeug der kubanischen Fluglinie AeroCaribbean mit 68 Menschen an Bord (61 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder) abgestürzt. Alle Insassen dürften tot sein.

Offenbar doch keine Österreicher an Bord

Auf der Passagierliste standen neben 40 Kubanern unter anderem zwei Deutsche, ein Franzose, ein Italiener, ein Spanier und ersten Meldungen zu Folge auch zwei Österreicher, wobei sich die Indizien verhärten, dass es sich in Folge einer Verwechslung jedoch um australische Staatsbürger handeln dürfte. Auch mehrere Lateinamerikaner und ein Japaner befanden sich unter den insgesamt 28 ausländischen Fluggästen.

Am 4. November 2010 stürzte die Maschine, eine ATR-72-212 mit dem Kennzeichen CU-T1549, der AeroCaribbean über Kuba ab. Das Flugzeug befand sich als Flug 7L-883 auf dem Weg von Santiago de Cuba nach Havanna und zerschellte gegen 17:42 Ortszeit nahe der Stadt Guasimal in der Provinz Sancti Spiritus. Unter den Opfern befinden sich laut der Fluggesellschaft 40 Kubaner und 28 Ausländer. Über die näheren Umstände des Absturzes ist zunächst nichts bekannt. Lediglich ein Notruf der Piloten deutet auf Probleme an Bord vor dem Absturz hin.

Kubanische Flugsicherung meldet: Alle Insassen tot

Rettungskräfte mussten sich mit schwerem Gerät durch die besonders dichte Vegetation zur Absturzstelle kämpfen, Bulldozer kamen zum Einsatz. Einige Verstorbene wurden bereits geborgen; detaillierte Angaben zu ihrer Identität liegen zur Zeit nicht vor. Die kubanische Flugsicherung meldet jedoch, dass keiner der Insassen den Absturz überlebt habe. Behörden gaben hierzu noch keine offizielle Bestätigung. Auch die Absturzursache bleibt unklar.

Österreichisches Außenministerium: "Verwechslung mit Australien"

Peter Launsky-Tieffenthal, Sprecher des Außenministeriums, sagte gegenüber Austrian Wings: "Die Indizien verhärten sich, dass keine Österreicher, wie ursprünglich angenommen, an Bord der Maschine waren, sondern zwei Australierinnen. Deren mitgeführte Reisedokumente verstärken diesen Anhaltspunkt." Das Ministerium hat bereits die betreffenden Reisedokumente mit den Behörden in Canberra (Australien) überprüft. "Für eine endgültige Entwarnung ist es aber noch zu früh", so Launsky-Tieffenthal - man warte noch auf die entsprechende Bestätigung der kubanischen Behörden.

Fest steht lediglich, dass der Tropensturm "Tomas" zum Zeitpunkt des Unglücks gerade an Stärke zulegte; er sollte zwischen Ost- und Westküste Haitis durchziehen. Flug 883 war einer der letzten vorgesehenen Abflüge vor einer anberaumten Startsperre.

Caridad de las Mercedes Gonzalez vom Flughafen Havanna sagte: "Das ist eine sehr traurige Sache. Dieser Zwischenfall traf uns alle völlig unerwartet." Angehörige der Passagiere wurden am Airport sofort von anderen Fluggästen und Journalisten abgeschirmt.

AeroCaribbean wurde 1982 gegründet und betreibt inklusive der Unglücksmaschine eine Flotte von drei ATR 42-300, fünf ATR 72-200, eine IL 18D sowie zwei Yak 40.

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(red)