International

Do Svidanija, Tu-154?

PKIERZKOWSKI 070929 RA85784 DME

Aus für die Tu-154? Foto: Pawel Kierzkowski / Wikipedia

In die Diskussion über das weitere Schicksal der Tupolev 154B schaltete sich am 5. Jänner auch der Präsident der Russischen Föderation, Dmitrij Medvedev, ein.

Man müsse versuchen die Ursachen zu ergründen und falls sich herausstellt, dass es sich um einen systembedingten Defekt handle, dann müsse man über die weitere Nutzung dieses Flugzeugtyps nachdenken, sagte Medvedev. Ein Verbot der Tu-154 sei dabei nicht ausgeschlossen.

Am 6. Jänner äußerte sich der Generaldirektor von Scheremetjevo, Michail Vasilenko, auf seinem privaten Blog zu dem drohenden Verbot: "Die Tu-154 steht für eine ganze Epoche der Luftfahrt in Russland. Sowohl für die Piloten, als auch für die Passagiere. Ein Arbeitstier, das über 40 Jahre treu diente".

"Es ist offensichtlich, dass dieses Flugzeug den Vergleich mit den modernen Boeings und Airbussen nicht mehr standhält, angefangen bei den Sicherheitssystemen über den Lärmpegel bis zum Komfort für die Passagiere", schreibt Vasilenko. Außerdem sei die Tupolev aufgrund des hohen Treibstoffverbrauchs sehr teuer im Betrieb.

Weiters schreibt der CEO des Flughafens Scheremetjevo: "Mir sind alle Plus- und Minuspunkte bei der Verwendung und Wartung der verschiedenen Flugzeugtypen bekannt. Und ich kann sagen, dass die Anschaffungskosten moderner Flugzeuge sich im weiteren Betrieb auszahlen."

Nichtsdestotrotz stelle ein Verbot der 154er einen schweren Schlag dar, denn für einige Fluggesellschaften bedeute dies, dass sie die ganze Flotte ersetzen müssten. Dafür die finanziellen Mittel aufzubringen, werde kaum gelingen. Man müsse auch dies für die weitere Entwicklung in Russland bedenken.

Vasilenko betonte in diesem Zusammenhang auch die Wichtigkeit der Produktion des Suchoj Superjet 100, die heuer in Serie gegangen ist.

Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren:

Sämtliche Austrian Wings Meldungen zum Thema

Kolavia TU 154 verunglückt - drei Todesopfer

Kolavia Unfall - weiterhin Verwirrung um Opferzahlen (4. Jänner 2011)

Nach Feuer an Bord: Russland erteilt Flugverbot für TU 154B (2. Jänner 2011)

Transaero Flug Moskau-Hurghada musste in Rostov am Don notlanden (2. Jänner 2011)

Das war 2010 - der große Austrian Wings Jahresrückblick

Zwei Tote und dutzende Verletzte bei TU 154 Crash in Moskau

South East Airlines TU 154 Notlandung: Video aufgetaucht

PUNTKLANDUNG: Russischer Bestseller im ehemaligen Ostblock - TU 154

Polnische Tupolev TU 154M in Smolensk abgestürzt - 96 Tote

Vor 10 Jahren - Hapag Lloyd Notlandung in Wien

(red / Christian Pischlöger)