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Keine Prämien für Aeroflots Topmanager

Folgen des Eisregens: Aeroflot zahlt keine Prämien und entlässt drei Topmanager. Foto: R. Reiner / Austrian Wings

Das Ende Dezember durch Eisregen verursachte Chaos auf den Moskauer Flughäfen zieht bei Aeroflot weitere Konsequenzen nach sich. Laut Generaldirektor Vitalij Saveljev werden für das vierte Quartal 2010 die Bonuszahlungen und Prämien für Aeroflots Topmanager nicht ausbezahlt. Des weiteren wurden drei hohe Manager entlassen.

Laut einer Aeroflot nahestehenden Quelle müssten 60 Personen auf die Ausbezahlung ihrer Prämien verzichten, betroffen seien Führungskräfte vom Generaldirektor bis zu Abteilungsleitern. In Summe mache das 1,5 Millionen Dollar aus. Die Managergehälter bei Aeroflot bestehen zur Hälfte aus Fixgehältern, die andere Hälfte machen Bonuszahlungen aus.

Drei Manager wurden entlassen: Vladimir Smirnov, u.a. verantwortlich für den Einkauf von Enteisungsmitteln, Konstantin Plotnikov, Direktor für Flight Operations, und Aleksandr Andreev, Direktor des Ground Handlings.

Sergej Aleksaschenko, Mitglied des Direktorenrats bei Aeroflot, hält beide Entscheidungen Saveljevs für richtig. So, wie sich das Unternehmen während der Krise verhalten habe, komme man auf keinen grünen Zweig. Die Verantwortlichen müssten bestraft werden. Es sei jetzt Aufgabe Aeroflots die Handlungspläne für Situationen dieser Art nachhaltig zu verbessern.

Laut einem Analysten seien die 1,5 Millionen Dollar für Aeroflot eine unerhebliche Summe, die nur einen kleinen Teil der Kosten ersetze. Allein für anullierte Flüge sowie Unterbringung und Proviant für Passagiere betragen die Kosten 6-8 Millionen Dollar. Zusätzlich hat Aeroflot weitere 20 Millionen in Vouchern für in Moskau gestrandete Passagiere versprochen.

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(red / Christian Pischlöger)