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Falscher Pilot im Cockpit von Air Dolomiti

Mit selbst gestalteter Pilotenuniform saß ein 32jähriger Italiener Anfang April als "Dritter Mann" im Cockpit bei Lufthansa-Tochter Air Dolomiti. Zwar war er an der Steuerung dieser Maschine nicht beteiligt, auf Grund möglicher zahlreicher sicherheitsrelevanter Vorfälle ermittelt nun die Staatsanwaltschaft in Turin (I) gegen den Mann.

Mehrere tausend Facebookkontakte hatte der vermeintliche Pilot bereits geknüpft. Im sozialen Netzwerk posierte er auch regelmäßig in seinen "Uniformen" und schrieb über seine Pilotentätigkeit (siehe Foto - mit "Sirlos" Kommentar: "Arme Passagiere!"). Mehrere Fotos im Internet zeigen den Mann in zahlreichen Sicherheitsbereichen auf Flughäfen und sogar Cockpits von Verkehrsflugzeugen. Im April hat der Hochstapler sich schließlich als Crewmember ins Cockpit eines Air Dolomiti-Flugzeuges "geschmuggelt". Zudem war er mit falschen Ausweispapieren ausgestattet.

In der Garage des Mannes wurden neben Fantasie-Pilotenuniformen auch mehrere Luftfahrthandbücher sowie Bestätigungen über absolvierte Flugsimulator-Einheiten gefunden.

Der im realen Leben tatsächlich arbeitslose "Kapitän Sirlo", dessen Name offenbar an den gleichnamigen Flugkorridor über Turin angelehnt ist, wurde nach monatelangen Ermittlungen verhaftet und muss sich nun unter anderem wegen Gefährdung der Luftsicherheit verantworten.

Im März 2010 war ein schwedischer Betrüger in den Niederlanden festgenommen worden, kurz bevor er als vermeintlicher Pilot mit einem Flugzeug der Corendon Airlines von Schiphol nach Ankara abheben sollte. Auch er war ohne Lizenz unterwegs - hatte allerdings bereits über 10.000 Flugstunden im Cockpit absolviert. Ende 2011 ging der österreichischen Exekutive ein 52jähriger Mann ins Netz, der mehrmals mit Privatmaschinen geflogen war, ohne jedoch eine Pilotenausbildung absolviert zu haben.

(red)