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Pannenflughafen BER: Muss Wowereit seinen Sessel räumen?

Nach Bekanntwerden der jüngsten Desaster-Meldungen rund um den Pannenflughafen Berlin wird es für Flughafenchef Rainer Schwarz und Aufsichtsratsboss Klaus Wowereit eng. Letzterer soll möglicherweise seinen Sessel räumen.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, habe Wowereit bereits Ende November gegenüber der Berliner SPD seinen Rücktritt angeboten, sollte die bereits mehrfach verschobene und zuletzt für 27. 10. 2013 geplante Flughafeneröffnung in diesem Jahr wiederum nicht stattfinden können. Nach den jüngsten Meldungen über eine erneute Verzögerung, womit eine Inbetriebnahme vor 2014 nicht erfolgen würde, stehen die Zeichen auf Sturm. Neben einem angekündigten Misstrauensantrag der Grünen gegen Wowereit gerät auch sein Kollege Schwarz immer mehr in die Bredouille: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat ihm bereits mit aller Deutlichkeit das Misstrauen ausgesprochen.

Dass jetzt auch der dritte Ersatztermin nicht mehr haltbar sein dürfte, hatten pikanterweise weder Eigentümer (Berlin, Brandenburg und der Bund) noch Flughafengesellschaft verlautbart, sondern wurde gestern Abend durch Medienrecherchen bekannt, unter anderem nach einem Bericht in der "Bild", die sich auf vorliegende Unterlagen aus einer entsprechenden Sitzung beruft.

Als Auslöser für die neuerliche Verschiebung auf unbekannte Zeit gilt eine Begehung vom 18. 12. 2012 als wahrscheinlich. Flughafen-Technikchef Horst Amann habe, so die "Bild", bereits an diesem Tag ausgeschlossen, dass die Eröffnung per 27. 10. 2013 durchführbar sei. Die Hauptgründe liegen einmal mehr in den gravierenden Mängeln der Brandschutzanlage.

Die BER-Pannenserie verursacht in Summe exorbitante Kosten - statt ursprünglich geplanten 2,8 Millarden Euro werden nun mindestens 4,3 Milliarden fällig.

(red Aig / Titelfoto: Klaus Wowereit, SPD)