Österreich

Neuer AUA-KV: Massive Einschnitte für Personal?

In Kürze dürfte feststehen, ob der neue Kollektivvertrag für das kaufmännisch-technische Personal der Austrian Airlines von diesem angenommen wurde. Die Abstimmung darüber ist aktuell noch in vollem Gange.

Wie Austrian Wings aber bereits vorab erfuhr, dürften den Mitarbeitern zum Teil drastische finanzielle Einbußen bevorstehen. Zu Details wollten sich mit der Materie befasste Insider zwar noch nicht äußern, allerdings würde bei Annahme des neuen KV "noch mehr als bisher auf dem Rücken der Angestellten gespart", konkretisierten AUA-Mitarbeiter gegenüber unserer Redaktion ihre Befürchtungen. Dem Betriebsrat wurde in den teils emotionalen Wortmeldungen vorgeworfen, bei den Verhandlungen die Interessen der Arbeitnehmer nicht ausreichend berücksichtigt zu haben.

 

Betriebsrat spricht von "harten Verhandlungen" und weist Vorwürfe zurück

Gegenüber Austrian Wings erklärte Betriebsrat Alf Junghans, dass man natürlich auch gerne ein anderes Verhandlungsergebnis gehabt hätte, man der wirtschaftlichen Realität jedoch Rechnung tragen musste. "In Summe haben wir gut und hart verhandelt", zeigte sich der Betriebsratschef vorsichtig optimistisch.

 

"Künftig gibt es höhere Einstiegsgehälter bei einer flacheren Gehaltskurve. Bei den bestehenden Gehältern wird natürlich nichts 'weggenommen', aber die Steigerungen werden weniger hoch als im alten KV ausfallen." Damit biete man eine Absicherung für langjährige Mitarbeiter und "Perspektiven für die jungen".

 

Gleichzeitig betonte Junghans gegenüber unserer Redaktion, dass es dem Betriebsrat gelungen sei, eine Standortgarantie bis zum Jahr 2018 auszuverhandeln. "Damit sind Auslagerungen unserer Mitarbeiter in neu zu gründende Tochtergesellschaften ausgeschlossen." Gerüchte darüber machten in der Vergangenheit wiederholt auf der so genannten "Station Wien" (Check-In und Boarding) die Runde.

 

Werde der neue KV von der Belegschaft in der Abstimmung angenommen, müssten sich "Management und Eigentümer künftig an ihren Taten messen lassen", so Junghans. Denn dann gelte die Ausrede zu hoher Personalkosten nicht mehr.

 

Empört wies Junghans auch den Vorwurf, die Zustimmung des Betriebsrates zum neuen KV sei erkauft worden, zurück. "Von uns hat sich niemand kaufen lassen, wir erhalten keinerlei Boni, ich habe auch keinen Dienstwagen sondern lege alle dienstlichen Kilometer mit meinem privaten Pkw zurück."

 

 

 

(red / Titelbild: PA / Austrian Wings Media Crew)