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Scharfe Kritik an Malaysia Airlines

Nach wie vor fehlt von der verschwundenen Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines jede Spur, doch die Indizien für einen Terroranschlag als Absturzursache scheinen sich zu verdichten. Indes wird die Kritik an Malaysia Airlines immer lauter, sowohl seitens der Hinterbliebenen als auch von Interpol.

So kritisieren die Angehörigen der Passagiere die ihrer Meinung nach alles andere als gute Betreuung durch die Fluggesellschaft und den Umstand, dass die Airline die Öffentlichkeit überhaupt erst fünf Stunden nach dem Abbruch des Funkkontaktes darüber informiert hatte, dass die Maschine vermisst sei.

Interpol indes übte heftige Kritik am Sicherheitsmanagement von Malaysia Airlines. Auf ihrer Webseite bestätigte die Polizeiorganisation, dass mindestens zwei von Passagieren genutzte Pässe bereits in der Interpol-Datenbank für verlorene oder gestohlene Reisedokumente eingetragen seien. Der gestohlene Pass des Österreichers, der zunächst auf der Passagierlist stand, wurde schon 2012 in dieser Datenbank erfasst. Dennoch habe es bis jetzt niemals eine Anfrage zu diesen Reisepässen gegeben, weshalb man auch gar nicht sagen könne, ob beziehungsweise wie oft die Reisedokumente womöglich schon benutzt worden seien.

Zwar wollte Interpol noch nicht über eine mögliche Verbindung zwischen den gestohlenen Pässen und dem anzunehmenden Absturz der Maschine herstellen, doch heißt es in einer Stellungnahme: "Es ist aber höchst besorgniserregend, dass es überhaupt Passagiere gibt, die einen internationalen Flug mit als gestohlen registrierten Pässen antreten können."

Hätte nämlich die Fluglinie für eine ordnungsgemäße Überprüfung der Passagierdaten gesorgt, "müssten wir jetzt nicht spekulieren, ob die Pässe von Terroristen genutzt wurden". Interpol hoffe, dass Airlines und Regierungen "aus der Tragödie von Flug MH370 lernen mögen".

(red / Titelbild: Die Unglücksmaschine 9M-MRO beim Start - Foto: Ercan Karakas via Wiki Commons)