International

MH17-Abschuss: Deutschland soll von Abschussgefahr gewusst haben

298 Menschen starben, als Malaysia Airlines Flug MH17 am 17. Juli 2014 über der Ostukraine vermutlich von einer Luft-Boden-Rakete abgeschossen wurde. Offiziell galt der Luftraum als "sicher", doch nun bringen deutsche Medienberichte die deutsche Regierung in einen Erklärungsnotstand, denn die Erkenntnisse der Nachrichtendienste belegen, dass die Behörden über die Gefahr offenbar Bescheid wussten.

NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung berufen sich auf "vertrauliche Drahtberichte des Auswärtigen Amtes", in denen die Lage in der Ostukraine als "besorgniserregend" geschildert werde. Der Abschuss einer Antonov AN-26 in 6.000 Metern Höhe kurz vor dem Abschuss der malaysischen Maschine, sei ein klarer Indikator dafür gewesen, dass "Ziele auch in größeren Höhen getroffen" werden können. Die "Luftsicherheit" sei deshalb "nicht mehr gegeben".

Die deutschen Behörden hielten diese Information jedoch unter Verschluss, anstatt die Fluglinien über die potentielle Gefahr zu informieren, heißt es in den Medienberichten.

"Fakt ist, dass uns keine Informationen von Seiten er Behörden vor dem 17. Juli vorlagen", zitierte der "Focus" einen Lufthansa-Sprecher. "Wenn die Bundesregierung unser Unternehmen mit der Bewertung neuer Qualität gewarnt hätte, wäre die Lufthansa sicher nicht mehr über der Ostukraine geflogen", sagte ein "Insider" gegenüber "Focus".

Zwar schieben sich Russland und die Ukraine nach wie vor gegenseitig die Verantwortung für den Abschuss von MH17 zu doch mittlerweile gilt es als gesichert, dass die Boeing 777 von einer aus von russischen Separatisten kontrollierten Gebiet gestarteten BUK-Rakete zum Absturz gebracht wurde.

(red / Titelbild: Boeing 777 von Malaysia Airlines, Symbolbild - Foto: Christian Schenkl)